84 zum Erwerb anbieten. Künstlerische Glas- und keramische Ar beiten, Porzellan, Handarbeiten und Stickereien, sowie nach eigenen Entwürfen geknüpfte Teppiche, eigens gedruckte Ta peten und Stoffe stehen zum Verkauf; außerdem steht dem Käufer alles zur Verfügung, was zur Einrichtung und zum Schmuck von Zimmern gehört. Zur allgemeinen Beleuchtung der Schwierigkeiten, welche den Münchener Möbelfabriken auf dem Weltmarkt entstehen, möge die Bemerkung dienen, daß die Begründung des öster reichischen Möbelsyndikats., die der Preisunterbietung der österreichischen Möbelfabriken im Exportgeschäft ein Ende be reiten soll, geeignet sein dürfte, die Lage der bayerischen Möbel fabriken insbesondere im Südosten des Landes in günstiger Weise zu beeinflussen. Die bayerischen Möbelfabriken in ihrer Gesamtheit haben ja in den letzten Jahren neben dem öster reichischen Wettbewerb auch dem amerikanischen zu begeg nen. Zwar handelt es sich hier weniger um Fertigfabrikate! als um Möbelteile, die in den Vereinigten Staaten von Amerika in großen Massen maschinell hergestellt und in Deutschland zusammengefügt werden. Immerhin übt auch die starke Zu nahme der amerikanischen Einfuhr auf das bayerische Tisch lereigewerbe einen ungünstigen Einfluß aus. Bei dieser Betrachtung der Kunstgewerbeindustrie Mün chens können wir nicht unterlassen darauf hinzuweisen, daß hier Massenbetrieb und Arbeitsteilung nichts ist, was an sich verderblich wäre, sondern der Umstand, daß das Ziel „Quali tätsarbeit“ aus den Augen verloren wird und daß die In dustrie im großen Ganzen sich nicht als dienender Teil einer Kulturgemeinschaft, sondern als Herrin der Gegenwart emp findet. Auch das Handwerk wird der Industrie vielfach zur Seite stehen können und darin eine neue zeitgemäße Auf gabe erblicken müssen, daß es sich bei der Weiterverarbeitung vieler Industrieerzeugnisse als ein Faktor zeigt, der die guten Eigenschaften eines Fabrikats durch geschulte handwerksmäßige Weiterverarbeitung erst richtig zur Geltung bringt. Und nur'dem unmittelbaren, rastlosen und schaffensfrohen Eingreifen der Münchener Künstler im Sinne der Veredelung auch des alltäglichen Lebens ist es zu danken, wenn da und