126 dieser Art, in der allen Interessenten bekannten Farbfabrik Michael Huber in Müchen selbst bewerkstelligt wird. Dieser Betrieb hat sich aus kleinsten Anfängen, aus der Farben bereitung als häusliche Beschäftigung, hervor von 1780 bis heute zu einem Großbetriebe entwickelt, dessen Erzeugnisse sich schon seit langer Zeit des besten Rufes erfreuen. Später noch mehr wie anfangs war die ganze Produktion von Karmin farben und Karminlacken, den sogenannten Münchener Lacken, denen die Fabrik ihren Weltruf und Export verdankt, auf den nächsten Konsum durch die Münchener Kunstdruckereien ge richtet. Der Standort München, als dem Orte der intensivsten Nachfrage, erwies sich für den Betrieb bald als sehr glücklich gewählt. Mit der Erfindung des Steindrucks, der Senefelder- schen Lithographie, kamen die Münchener Lacke noch zu stär kerer lokaler Verwendung, obwohl der Rohstoff, die Coche nille — eine Schildlausart, welche vorzugsweise in Westindien und Teneriffa gezüchtet und jährlich zweimal geerntet wird — stets derselbe geblieben ist. Wenn auch Karmin als Farb stoff durch die Anilinfarben weit vom Weltmarkt zurückge drängt worden ist, so fand er doch seine lokale Verwendung als giftfreie Künstlerfarbe oder als Färbemittel von Nahrungs und Genußmittel. Um einem allgemeinen Bedürfnis entgegen zukommen, widmete sich die Firma mehr und mehr der Her stellung von Farben für graphische und andere künstlerische Zwecke aller Art, und für die verschiedensten Druckverfahren, den Schwarzdruck mit inbegriffen. Außerdem nahm die Fabrik, die sich bis Ende der siebziger Jahre nur mit der Herstellung trockener Farben beschäftigte, auch die Bereitung der fer tigen, angeriebenen Druckfarben und für das Bedürfnis der Künstler ebenso die Verfertigung von Tubenfarben in ihren Betrieb auf. Die Firma Huber besitzt eine eigene, vorzüglich eingerichtete Hausdruckerei um die Farben gründlichst auf ihre Druckfähigkeit und Ergiebigkeit zu prüfen, da, wie schon bemerkt, die Farben nicht nur trocken sondern für die ver schiedenen Techniken druckfertig angerieben geliefert werden. Von ihren Rohprodukten kauft das Unternehmen den Ruß zur Druckerschwärze teils in Deutschland, teils in Amerika, die Anilinfarben werden aus Ludwigshafen und Höchst bezogen,