Technische Vorbemerkung. Das in dem Gewerbe unter dem Namen Eisen ver wandte Metall ist kein Element, sondern eine Legierung; denn chemisch reines Eisen wird technisch nicht verwertet, da seine Herstellung einerseits viel zu kostspielig ist, während andererseits das reine Metall sehr weich und dabei äußerst schwer schmelzbar ist. In den Eisenlegier ungen finden wir fast ausnahmslos Mangan, Silizium, Phosphor und stets Kohlenstoff, deren Einfluß auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Eisens ein so tief greifender ist, daß die durch ihn bedingten Unterschiede seit Jahrhunderten die Grundlage bilden für die Einteilung des Eisens in mehrere Sorten. Unter Zugrundelegung der Menge und der Art des in dem Eisen enthaltenen Kohlenstoffs erhalten wir fol gende Einteilung: I. Roheisen, mit mehr als 2°/ 0 Kohlenstoff, geht beim Schmelzen aus dem festen unmittelbar in den flüs sigen, gießbaren Zustand über; es läßt sich nicht schmieden. a) Weisses Roheisen, der Kohlenstoff ist an das Eisen chemisch gebunden. Die Legierung ist sehr hart, spröde, von silberweißer Farbe und wird in erster Linie zum Zwecke der Umwandlung in schmiedbares Eisen dargestellt; der Schmelzpunkt liegt bei etwa 1100 0 C. b) Graues Roheisen, ein mehr oder minder großer Teil des Kohlenstoffs ist als Graphit oder Temper Kohle zugegen. Es ist weicher, zäher, von hell grauer bis tiefgrauer Farbe und dient zum Teil ebenfalls zur Umwandlung in schmiedbares Eisen,