15 der Größe des Probestückes verschieden ausfällt. Trotz dieser mannigfachen Bestrebungen nach Vereinheitlichung der Namengebung ist auch heute der Begriff Stahl in der Praxis noch schwankend, und die Wahl der Bezeichnung ist mehr oder weniger der Willkür anheimgegeben. Ganz allgemein spricht man bei uns von „Stahlwerken“ — und nie von „Flußeisenwerke“ —, selbst dann wenn die be treffenden Werke ausschließlich Flußeisen mit einer unter 50 kg/qmm Festigkeit darstellen und im Betriebe spricht man von „Stahlblöcken" unbekümmert darum, ob das Material wirklich 50 kg/qmm Festigkeit besitzt oder nicht, gerade so gut wie die Engländer und Franzosen auch heute noch einfach steel bezw. acier sagen, gleichviel ob es sich um ein weiches oder hartes Erzeugnis handelt. Berücksichtigt man noch die Art der Gewinnung und den Zustand in dem sich das schmiedbare Eisen am Ende des Herstellungsverfahrens befindet, so ergeben sich fol gende Unterabteilungen: Schweißstahl und Flußstahl, bezw, Schweißeisen und Flußeisen, I, Roheisen nicht schmiedbar, spröde, beim Erhitzen plötzlich schmel zend, Gehalt an Kohlenstoff mindestens 2 °/ 0 , 1, Weißes Roheisen, Der Kohlenstoff ist che- mich gebunden. Farbe der Bruchfläche weiß. Härter und spröder als graues Roheisen, 2, Graues Roheisen, Ein Teil des Kohlenstoffs wird beim Erkalten graphi tisch ausgeschieden. Farbe der Bruchfläche grau. II. Schmiedbares Eisen. Schmiedbar und in gewöhnlicher Temperatur weniger