23 den Phosphor aus dem Bade abscheiden zu können, wird die basische Zustellung weitaus am meisten angewandt; den sauer zugestellten Ofen benutzt man fast nur noch zur Formgußdarstellung. Die in dem Martinofen sich abspielenden Prozesse beruhen auf einem Frischvorgang, indem der in den Gasen enthaltene Sauerstoff mit Hilfe der sich bildenden Schlacke auf die Fremdkörper des Eisens oxydierend einwirkt. In der ersten Zeit seiner Entstehung wurde das Martinver fahren nur dazu benutzt, die bei der Weiterverarbeitung des Eisens im Betriebe in grossen Mengen entstehenden Abfallstücke, den sogenannten Schrott durch Einschmelzen mit Zusatz von Roheisen wieder zu verwerten. Bei seiner weiteren Entwicklung hat sich das Verfahren aber allmäh lich zu einem selbständigen Frischverfahren ausgebildet und steht heute in seiner Bedeutung für die Erzeugung von Flußeisen dem Windfrischverfahren nicht nach. Und da ist der seltsame Fall eingetreten, daß heute nicht mehr wie einst das Roheisen der einzige Stoff ist, aus dem man Stahl macht, sondern daß dasselbe einen Mitbewerber bekommen hat, welcher an Kraft so stark wächst, daß er in wenigen Jahren von gleicher Stärke sein wird. Dieser starke Mitbewerber ist der von Jahr zu Jahr in immer größeren Mengen auf dem Markte er scheinende Schrott, der gerade für das Martinverfahren, das in absehbarer Zeit wohl das wichtigere Verfahren zur Massenstahlerzeugung sein wird, so ungeheuere Bedeutung erlangt hat. Zwar hat man stets in den Eisengießereien Altguß eingeschmolzen um neue Gußwaren daraus zu er zeugen; allerdings hat man stets Schweißeisenschrott mit Schweißeisendraht zu Packen zusammengeschnürt und diese dann im Schweißofen geglüht und unter dem Wasser- und Fausthammer ja selbst unter der Walze zu neuen Erzeugnissen ausgearbeitet. Doch hat die Wiederumar