XV. Japan. 1. Die Güter deutscher, österreichischer und ungarischer Staatsangehöriger in Tsingtau. Nach einem telegraphischen Bericht der deutschen Gesandtschaft in Peking ist die von den japanischen Behörden im Dezember 1915 erlassene Bestimmung, wonach deutsche, österreichische und ungarische Staats angehörige über ihre im Hafengebiete von Tsingtau lagernden Güter nicht verfügen durften, mit der Maß gabe aufgehoben worden, daß die Güter bis spätestens 25. Juli 1915 abzunehmen sind. („Wiener Zeitung" Nr. 156 vom 9. Juli 1915.) Das Wölfische Bureau meldet: Die Mitteilung der Presse, daß durch die von den japanischen Behörden für Tsingtau erlassene Verordnung die Beschränkung der deutschen, österreichischen und ungarischen Staats angehörigen in der Verfügung über ihre im Hafengebiet lagernden Privatgüter aufgehoben und die Frist für die Abnahme dieser Güter bis zum 25. Juli festgesetzt worden ist, wurde, wie aus Anfragen hervorgeht, dahin verstanden, daß es sich um alle in Tsingtau zurück gelassenen Privatgüter handle. Dies trifft nicht zu. Es handelt sich vielmehr nur um Privatgüter, die im Hafen gebiet, das heißt in den Lagerhäusern der Hafenver waltung untergebracht sind, nicht auch um Güter, die Spediteuren zur Aufbewahrung übergeben wurden. („Wiener Abendpost" vom 23. Juli 1915.) 2. Maßnahmen gegen den Lande! von Untertanen feindlicher Staaten. London, 23. Juli. Die „Times" erfahren aus Schanghai, daß die japanischen Schiffahrtsgesellschaften in Japan, Korea, Formosa und Kwantung die Weisung erhielten, nach dem 26. Juli die Verfrachtung von Ladungen zu verweigern, die durch die Hand von Unter tanen feindlicher Staaten gingen, die in China wohnen oder dort Handel treiben, oder für solche bestimmt sind. („Wiener Zeitung" vom 25. Juli 1915.) 3. Gewerbliches Eigentum. Discu 8 8 the Suspension of alien patent rights. Japanese Authorities consider a pro- posal from the International League. In regard to the question how to deal with the patent rights held hy the Subjects of the enemy countries in Japan, the authorities of the Department of Agriculture and commerce drew up a draft Imperial ordinance some time ago and transferred it to the Legislation Bureau, where it is now under considera- tion, reports the Tokyo Asahi. But the question con- cerns the Departments of Foreign Affairs, Home Affairs and Justioe as well, und as opinions di ff er between these departments the draft has not yet been finished. The Japanese government recently received a circular letter from the Executive of the International Industrial Rights Protection League at Berne making a proposal for a solution of the treatment of the enemy’s patent rights, which is now heing considered in each of the belligerent countries. According to the Tokyo Asahi, if the patent and other industrial rights held by the German and Austrian Subjects in this country be all cancelled the Japanese will gain great benefit from the cancellation, in such lines of industry as the making of Chemicals, electric machines, arms, etc., etc. but if these rights, instead of heing cancelled, simply be suspended and no new applications be accepted until the war is over, this will not greatly benefit Japanese Industries. The Asahi reports that the Japanese authorities concerned are in favor of the method of suspending these indu strial rights held by the enemy’s Subjects, instead of cancelling them, and that the executive of the Inter national Industrial Right Protection League also advo- cates the Suspension of these industrial rights. The cases of these industrial rights held by the Germans and Austrians in Japan according to the Tokyo Asahi, are as follows: Patent Trademark Design Rodels German .... 929 2986 36 6 Austrian ... 128 227 — — (Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht 1915, S. 94.) 4. Seerechtliche Maßnahmen. Blockade gegen Tsingtau. „Ich erkläre hiemit, daß am 27. Tag des achten Monats des dritten Jahres Taisho die ganze Küste des Pachtgebietcs Kiautschon zwischen 35° 54' nördlicher Breite, 120° 10' östlicher Länge, 36° 7' nördlicher Breite und 120° 36' östlicher Länge durch ein von mir befehligtes Geschwader inBIockadezustand versetzt worden ist und daß Schiffen befreundeter und neutraler Mächte vierundzwanzig Stunden Zeit gegeben ist, das Blockade gebiet zu verlassen und daß alle Maßregeln, die nach dem Völkerrecht und den Verträgen des Kaiserreiches mit neutralen Mächten gestattet sind, im Namen der Regierung des Kaisers von Japan gegen alle Schiffe durchgeführt werden, die die Blockade zu brechen ver suchen werden. Gegeben an Bord Seiner japanischen Majestät Schiff „Suwo" am 27. Tag des achten Monats des dritten Jahres Taisho." („Norddeutsche Allgemeine Zeitung" vom 25. Okto ber 1914.)