25 mssen, wie sie heute in Deutschland bestehen, wenn wie nahe öct<5 gesamte Volk mit Nahrungsmitteln versorgen. Deshalb ist es auch so sehr. anzu erkennen, daß der gesunde Sinn unserer Landarbeiter sich immer wieder durchgerungen hat, daß sie imnier wieder dazu bcigelragen laben, die Hand zur Versöhnung zu reichen. Damit die Erntearbeitcn nicht stocken, haben sie sich bereit erklärt, Ueberstundeu zu machen, überhaupt alles zu tun, was möglich ist, um die Ernte zu bergen. Aber man durs ihnen nicht immer wieder systematisch die Freude au der Arbeit vergällen, indem nian Schwierigkeiten auftürmt, um es nicht zu einem erträglichen Arbeitsoer- hältnis kommen zu lassen. Es wäre Pflicht der Regierung gewesen, aus diese Entwicklung zu achten; wie auf der einen Seite die schärfste Reaktion in Pommern auswächst und aus der andern Seite eine erfolgreiche kommuni stische Agitation, und ihre Schlußfolgerungen daraus zu ziehen. Das müssen wir. auch heute der Regierung eindringlich sagen, daß, wenn nicht -die im mer wieder auftretenden Schwierigketen aus dem Wege geräumt werden, wir keine Verantwortung übernehmen können für das, was in Zukunft in Pommern geschieht. Wir wissen uns im Verbandsvorstand frei davon, daß auch nur das geringste begangen worden iväre oder begangen werden sollte, was die Ernährung des deutschen Volkes in Frage stellen könnte. Im Gegenteil, bei all unseren gewerkschaftlichen Maßnahmen ist bei uns immer wieder der Gedanke^n den Vordergrund getreten, lieber den Kollegen, die ganz berechtigte Streik gründe haben, zu sagen: Nein, Ihr -dürft nicht streiken, Ihr dürft das deutsche Volk nicht ins Unglück stürzen, indem Ihr die Leb.nsmittelerzeu- gung sabotiert. Es fällt einem Gewerkschaftler schwer, wenn er den Arbei tern das sagen muß. Wir wußten aber, wenn einmal der volle Topf zum Ueberlausen gekommen ist, dann war der Streik in Pommern unvermeidlich. Es ist hi.r glaubhaft nachgewiesen, daß von Unternehmerseite imnrer wieder Oel ins Feuer gegossen wird, daß das ^Feuer hell auflodern muß, damit man immer wieder Anlaß hat, nach Maßnahmen gegen die Arbeiter zu schreien. Wer die Dinge genau kennt, wie der sogenannte Generalstreik der Landarbeiter in Vorpommern dann zum Generalstreik aller Arbeiter in Stettin und Stralsund geführt hat, und dann zur Verhängung des Be lagerungszustandes unter ganz eigenartigen Umständen, die die Regierung sogar zum Einschreiten veranlaßten, der weiß, was damals geplant war. Damals ist die Geschichte zu früh los gegangen, ist ungeschickt angefaßt worden. Aber wer eingeweiht ist, der weiß, daß man damals in jenen Kreisen geglaubt hat, jetzt ist es Zeit, jetzt werden wir die Bewegung in Pommern so weit bringen, daß wir sie von da aus über ganz Deutschland verbreiten. Wir wissen, daß der Geheimbund der Leute, die aus der Armee ausgetreten sind, überall seine Spitzel hat, es werden Berichte aufgestellt, es wird alles benutzt, um die Stimmung der Arbeiter dem Streik günstig zu machen. Wenn es damals nicht dazu gekommen ist, so ist das dem Ein greifen der Arbeiterschaft zu verdanken. Aber mir wissen nicht, was noch alles im Schoße der Zukunft ruht. Deshalb haben wir diese Konferenz einberufen, um bei Zeiten die Dinge zu besprechen, um auf Mittel und Wege zu sinnen, wie wir in der nächsten Zeit vorzugehen haben. Wir haben deshalb auch die Regierung eingeladen, um ihr klar zu machen, daß die Dinge dort oben mit ganz besonderen Augen betrachtet werden müssen und daß man besondere Mittel anwenden muß, um sich vor der Gefahr zu schützen, die von Pommern her über das Reich kommen kann. Unter diesem Gesichtspunkt bitte ich die Dinge zu betrachten, sich nicht in Einzelheiten zu