daher nicht als wissenschaftliche Beiträge zu den Geldproblemen 
ansehen. 
Andererseits wird aber auch gerade von den Praktikern 
die Wichtigkeit jener Frage: wie schaffen wir uns für den wirt 
schaftlichen Kampf nach dem Kriege die zweckmäßigste Wirt 
schaftsorganisation? in ihrer großen Bedeutung vielfach noch nicht 
erkannt. Die im Erwerbsleben Stehenden glauben meist, nach den« 
Kriege mit ihrer Erwerbstätigkeit da und unter denselben Gesichts 
punkten fortfahren zu können, wo sie 1914 aufgehört haben. And 
die Beamten, die als Juristen immer bestrebt sind, mit den bis 
herigen Gesehen und Maßregeln, an die sie gewöhnt sind, auszu 
kommen, glauben ebenfalls, alles möglichst beim alten lassen und 
nach dem Kriege in der alten Schablone fortfahren zu können. Das 
gilt auf keinem Gebiete mehr als dem des Geldwesens, wo ins 
besondere auch die Wissenschaft so lange aller Welt seine bisherige 
Regelung als uniibertrefflich hinstellte, bis man das gedankenlos 
als selbstverständlich hinnah,n, so daß in weiten Kreisen heute keine 
Vorstellung davon vorhanden ist, daß auch auf diesem Gebiete 
noch Fortschritte möglich sind. Hier Wandel zu schaffen, zu zeigen, 
daß die Goldwährung, wenn auch gegenüber früheren Währungs 
zuständen ein Fortschritt, in ihrer bisherigen Gestaltung zweifellos 
kein Ideal ist, daß wir vielmehr auch auf dem Gebiete des 
Geldwesens durch den Krieg und nach dem Kriege vor ganz 
neue Probleme gestellt sind, ist eine ebenso wichtige wie schwierige 
Aufgabe. Denn das Trägheitsmoment ist in der Wissenschaft wie 
in der Praxis des Erwerbslebens und in der Verwaltung gleich 
groß. Ich bin auch hinsichtlich der Aussichten dafür, daß wir die 
nötige Energie auf diesem Gebiete aufwenden werden, un, die vor 
handenen Lindernisse zu überwinden, keineswegs optimistisch. Denn 
inan muß sehr damit rechnen, daß nach dem Kriege die ungeheure 
Anspannung aller Kräfte während mehr als drei Jahren zu einer all 
gemeinen Erschlaffung führen wird, und außerdem gibt es in Wissen 
schaft, Praxis und Verwaltung immer Leute, und meist gerade die 
älteren und einflußreichen, die neuen Gesichtspunkten nicht mehr 
zugänglich sind und aus lauter Bedenken gegen alle Neuerungen 
alles lieber beim alten lassen wollen und auf jeden Fortschritt ver 
zichten. 
Nichtsdestoweniger muß jeder an seinem Teile alles tun, uin 
die weitesten Kreise darüber aufzuklären, daß nicht nur die Sorge 
1!