nahmequellen zu verschaffen. Vor allem sehte in allen kriegführenden Ländern eine starke Geldvermehrung ein, die wohl in den ein zelnen Ländern in verschiedener Form erfolgte, aber doch überall darauf hinauslief, daß die Notenbank dem Staate für die Krieg führung neue Geldinittel zur Verfiigung stellte. Daß das Geldwesen seine frühere Stabilität verloren hatte, zeigte sich vor allem in zwei Erscheinungen. Einmal in stark steigenden Preisen (daß daneben auch viele Einkommen stark stiegen, wurde nicht genügend beachtet); und zweitens in dem Sinken der Wechselkurse im Auslande, die eben auch Preise sind, da es überhaupt eigentlich keine anderen Geldausdrücke als die Preise gibt. Beide Vorgänge regten eine Fülle von Erörterungen an. Die Preissteigerungen wurden natürlich in erster Linie, vor allenr in Deutschland, aus die Warenknappheit und den Arbeiter mangel, dann auf die Dringlichkeit des Äeeresbedarss zurück geführt, die sinkendeir Wechselkurse im Auslande aus ein Miß verhältnis zwischen Ein- und Ausfuhr und auf sonstige Verschul dung im Auslande. Doch machten sich schon frühzeitig Stimmen bemerkbar, welche auf die Geldvcrmehrung in den kriegführenden Staaten hinwiesen und von einer „Inflation", einer „Über sättigung" des Verkehrs mit Zahlungsmitteln sprachen. Nicht nur das Steigen der Preise im Inlands, sondern auch das Sinken der Valuten der kriegführenden Staaten im Auslande wurde mit einer solchen Inflation in Beziehung gebracht. And je mehr mit der Verlängerung des Krieges die Geldvermehrung stieg und je mehr die Valuta im Auslande sank, um so zahlreicher wurden diese Stimmen. So sind die Geldprobleme heute in Wiffenschaft und Praxis wieder aufgerollt und im Mittelpunkt steht das In flationsproblem, die Frage nach der Geldvermehrung und ihren Wirkungen. In der Wissenschaft war übrigens dieses Problem nie ganz zur Ruhe gekommen. Die Teuerung, die im letzten Jahrzehnt vor dem Weltkriege eine so große Rolle spielte, wurde von vielen Nationalökonomen auch in erster Linie, von manchen sogar aus schließlich auf Arsachen von der Geldseite her, nämlich auf die starke Steigerung der Goldproduktion seit Mitte der neun ziger Jahre, zurückgeführt. Grundlegend war dabei die altüber lieferte sogenannte Quantitätstheorie. Sie stellte die ganze Geldmenge der gesamten Gütermenge in der „Volkswirtschaft" 14