Doch schließlich kann es niemand verwehrt sein, ohne ge- nügendes wissenschaftliches Verständnis über diese schwieriger: Dinge zu schreiben. Denn es wird ja jeden Tag aus allen Gebieten so viel Ansinn gedruckt, daß es in unserem papiernen Zeitalter- auf etwas mehr oder weniger gar nicht ankommt. Wenn nur nicht jeder Praktiker, der das tut, sich als Spezialist auf diesem Gebiete fühlte und mit seinen Behauptungen ohne jede wissenschaftliche Begründung die Oberflächlichkeit auf diesem Gebiete immer weiter verbreitete. Aber diese Oberflächlichkeit der Geldliteratur ist schon viel und mit Recht geklagt worden. Sie ist, seit diese Probleme im Weltkriege so ungeheure praktische Bedeutung erlangt haben, noch gewaltig gestiegen. Aber kann man sich darüber wundern, wo selbst Knapp eine Verknüpfung seiner Behauptungen mit der allgemeinen Wirtschaftstheorie und damit ihre ökonomische Be gründung ablehnt? Wogegen ich mich aber auf das schärfste wenden muß, das ist die Art, mit der diese Oberflächlichkeit von manchen zum Prinzip gemacht und gar noch als ein Vorzug hingestellt wird. Diese Leute lehnen meinen logisch selbstverständlichen Linweis, daß die Gelderscheinungen ohne Verbindung mit der Preis- und Ein kommenslehre nicht zu erklären sind, überlegen lächelnd ab, ohne sich auch nur die Mühe zu geben, auf diese Theorien einzugehen. Jenes Sophisma Bendixens vom Verdunkeln hat denn auch bei deir Allzuvielen, welche sich in den Geldfragen für sachverständig halten, aber zur Vertiefung in die allgemeine Wirtschaststheorie und damit zu einer wirklich wissenschaftlichen Begründung ihrer Ansicht nicht fähig sind. Schule gemacht, und es scheint beliebt zu werden, mit diesem Argument die notwendige Verknüpfung der Geldlehre mit der allgemeinen Wirtschaftstheorie, besonders der Preistheorie, einfach abzulehnen. Das ist auch ein Zeichen für den Tiefstand der heutigen ökonomischen Theorie! Es hindert das natürlich manche Leute nicht, einige Ergebnisse meiner Theorie stillschweigend zu übernehmen. Die meisten dieser Erörterungeil sind aber so oberflächlich und gehen so wenig in die Tiefe, arbeiten so sehr mit bloßen Behauptungen und machen so wenig den Ver such einer wirklichen Begründung, daß es sich gar nicht lohnt, auf alle diese Gelegenheitsschriften näher einzugehen?) Die fol- *) Eine, wie es scheint, eingehende und sorgfältige wissenschaftliche Untersuchung der Geldprobleme des Weltkriegs veröffentlicht während der 28