Ertrag, Konsumertrag. Es ist natürlich zunächst genau so ein psychischer und daher nicht zahlenmäßig feststellbarer Begriff wie Nutzen und Kosten. Der Ertrag ist also die Richtschnur für das wirtschaftliche Landein. Der Wirtschafter strebt nicht absolut nach größtem Nutzen, sondern nach größtem Nutzen, v erglich en mit den Kosten, und diese sind in dem primären Falle der Arbeits mühe nicht von vornherein gegeben, sondern nehmen mit wachsenden Aufwendungen an Stärke zu. Gleichzeitig nehmen die erzielten Nutzen an Stärke ab, und der Wirtschafter muß also, wenn seine Aufwendung von Kosten beschränkt ist, jede Kosteneinheit so aufwenden, daß er mit ihr ein Maximum von noch er reichbarem Nutzen erzielt. Die Gesamtheit der Kostenauf wendungen aber muß er so verteilen, daß der Nutzenüberschuß oder Ertrag, den er mit der letzten, auf jede Bedürfnisart aufzuwendenden Kosteneinheit erzielt, bei allen gleich groß ist. Diesen mit der letzten Kosteneinheit bei jeder Be dürfnisart zu erzielenden Ertrag, der unter Amständen in der Konsumwirtschaft, wenn er überhaupt zahlenmäßig feststellbar wäre, auch gleich Null sein könnte, nennen wir Grenzertrag, und jenes Prinzip der zweckmäßigsten Verteilung der Kosten auf die ver schiedenen Bedürfnisse nennen wir Gesetz des Ausgleichs der Grenzerträge. Das wichtigste bei der Erkenntnis dieses Prinzips, nach dem alles wirtschaftliche Landein erfolgt, ist, daß es auch zugleich Organisationsprinzip des ganzen Tauschverkehrs, der „Volkswirtschaft" ist. Im Zustande des Tauschverkehrs zerfällt die wirtschaftliche Tätigkeit in zwei Teile, die erwerbswirtschaft liche Tätigkeit oder Erwerbswirtschaft und die Konsum- wirtschaft, welcher von mir ausgestalteten Unterscheidung — bisher kannte man echt materialistisch nur den Gegensatz von Produktion und Konsumtion, eben unter Ausschaltung des Geldes — sehr viel größere Bedeutung für die Erklärung des tauschwirt schaftlichen Mechanismus zukommt, als man bisher erkannt hat. Der Wirtschafter erstrebt zunächst in seiner Erwerbstätigkeit einen möglichst hohen Gel de r tra g und verwendet ihn dann als Kosten in seiner Konsumwirtschaft nach dem Gesetz des Ausgleichs der Grenzerträge. Beim Tauschverkehr unter Benutzung des Geldes kommt es zur Bildung einheitlicher Geldausdrücke, der Preise. Sie zu erklären 50