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ist das Hauptproblem der ökonomischen Theorie. Wie wenig der 
bisherigen Wissenschaft das gelungen ist, erkennt man daraus, daß 
sie immer Angebot und Nachftage als gegebene Größen, als schon 
vorhandene bestimmte Güter- oder Geldmengen anzunehmen pflegt. 
Das ist natürlich ganz falsch, obgleich noch neuestens „Theo 
retiker" sich nicht gescheut haben, zu erklären, es sei geraten, 
zu der bisherigen Lehre von Angebot und Nachfrage zurückzu 
kehren. Es ist aber gerade die Aufgabe der Preistheorie, zu er 
klären, in welchem Amfange es zum Angebot der verschiedenen 
Güter und Leistungen kommt und in welchem Amsange die Nach 
frage, die an sich als unbegrenzt anzunehmen ist, nur mit sich ver 
mindernder Intensität bei wachsender Befriedigung, tatsächlich be 
friedigt wird. 
Zuerst ist also der Zusammenhang der Preise mit den Bedürf 
nissen zu erklären, die sich im Tauschverkehr äußern und dann 
Nachfrage genannt werden. Nur mit der psychischen Wirt 
schaftstheorie erkennt man, wie eine Konsumwirtschast ihr Ein 
kommen als Kosten auf ihre Bedürfnisse verteilt. Diese Seite 
des Preisproblems besteht also darin, zu erklären, wie der an 
scheinend objektive Geldausdruck: ein Paar Stiesel kostet 20 Mark, 
mit den subjektiven Bedarfsempfindungen zusammenhängt. Die 
Konsumwirtschasten legen dabei frühere Preise zugrunde, und je 
weniger Preisveränderungen zu erwarten sind, um so genauer 
können sie ihr Geldeinkommen aus alle ihre Bedürfnisse nach dem 
Gesichtspunkt höchsten Konsumertrages verteilen. Die theoretisch 
scharfe Formulierung nach dem wirtschaftlichen Prinzip ist das 
Gesetz des Ausgleichs der Grenzerträge. Nachfrage ist 
also die Gesamtheit aller an ihre individuellen Einkommen an 
knüpfenden Kostenschätzungen der Konsumwirtschaften für ein 
bestimmtes Gut, mit denen die in den Tauschverkehr Verflochtenen 
in ihrem Wirtschaftsplan rechnen. Wäre jemand der irrigen Mei 
nung, daß er ein Paar Stiefel für 5 Mark kaufen könne, und 
reservierte diesen Betrag dafür in seinem Wirtschaftsplan, so ge 
hörte das auch zur Nachftage, ebenso wenn jemand annahm, daß 
er für ein Paar Stiesel 100 Mark geben müsse. Allein diese Auf 
fassung der Nachftage, die sich natürlich nur mit meinem individu 
alen, psychischen Kostenbegriff gewinnen ließ, gegenüber der bis 
herigen zeigt die völlige Neuheit meiner Wirtschaftstheorie. Jeden 
falls ist die Nachfrage keine quantitativ gegebene Größe, sondern