Auch bei den nicht fest ausbedungenen Kapitalerträgen, den sogenannten Anternehmergewinnen, gibt es eine untere Grenze, unter der einer Erwerbstätigkeit dauernd nicht Kapital zufließen wird. Die Kapitalien strömen dahin, wo noch die höchsten Erträge zu erzielen sind. Die theoretisch scharfe Formulierung dafür ist das Gesetz des Ausgleichs der Grenzerträge. Er ist für Unterneh mungen deswegen nicht leicht zu konstatieren, weil einerseits nicht alle Kapitalien noch beweglich sind, andererseits auch verschiedenes Risiko bei der Beurteilung des Ertragsminimums berücksichtigt wird. Am deutlichsten ist er in dieser Form zu konstatieren bei den Dividenden der Aktien im Verhältnis zu ihrem Kurse. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß tauschwirtschaftlicher Grenzertrag nichts anderes bedeutet als Minimaleinkommen auf allen Er werbsgebieten, dann ist es eine Selbstverständlichkeit, daß er die Grundlage und der bestimmende Faktor aller Preise ist. Es sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß meine Preis theorie zwei Zirkel löst, die in der bisherigen Theorie eine große Rolle spielen. Man behauptet immer, daß der Preis durch An gebot und Nachfrage bestimmt werde, konnte aber anderer seits nicht übersehen, daß der Preis auch das Angebot be stimmt. Die Lösung dieses Zirkels ist nur nnt dem Ertrags- begrisf möglich, den einige „Theoretiker" für ganz überflüssig erklären. Nicht das Angebot bestimmt den Preis, sondern ein Ertragsminimum, der tauschwirtschaftliche Grenzer trag, der ein Teil aller Preise ist, bestimmt die aufzuwendenden Kosten und damit das Angebot und den Preis. Er ist die äußere, objektive Größe, die gegeben sein muß, nicht eine bestimmte Güter menge, die die materialistische Theorie vorausseht und Angebot nennt. Derselbe Zirkel gilt auch für das Verhältnis von Preis und Kosten. Die bisherigen Theorien sind über den Satz, daß der Preis durch die Kosten bestimmt werde, nicht hinausgekom men: andererseits ist aber klar, daß auch der Preis bestimmt, wie viel Kosten aufgewandt werden. Man könnte den Satz auf stellen: Die Kosten bestimmen die Antergrenze des Preises, der Preis bestimmt die Obergrenze der Kosten. Liber das löst das Problein nicht, das eben nicht, womit sich die bisherige Theorie immer begnügte, Preisgrenzen aufzustellen, sondern die Preis bildung zu erklären hat. In Wirklichkeit bestimmt das Er tragsstreben die Kostenaufwendungen und den Preis, d. h. ein