95 heit festgestellt werden kann, ist immerhin eine relativ harmlose und zweckmäßige Art der Anpassung der Zahlungsmittelvermehrung an den Verkehr in normalen Zeiten. Jedenfalls ist sie zweckmäßiger als die in den heutigen Bankgesetzen an erster Stelle stehende Bank notenausgabe auf Gold. Auf die Deckung, die die bisherige Geldlehre immer allein im Auge hat, kommt es dabei gar nicht an; käme es das, dann wäre ja die Erlaubnis, ein Mehrfaches der Golddeckung ausgeben zu dürfen, ganz sinnlos. In kritischen Zeiten wird die Goldeinlösung ja doch aufgehoben. Aber die Golddeckung ist unzweckmäßig, weil bei ihr durch das Institut der freien Prä gung die Entscheidung über den inländischen Amlauf an Zahlungs mitteln überhaupt dem Inlands aus der Land genommen und in die Lände des Auslandes, nämlich der Goldproduktions länder, gelegt ist. Diese können damit beliebig viel Gold ins In land bringen und, wie wir jetzt wissen, durch diese Geldvermehrung im Inlande die Preise steigern. Die Lerrschaft über den größten Teil der ungeheuer gestiegenen Goldproduktion ist also für England ein Mittel, in anderen Ländern, die ihm durch billigen Export eine unangenehme Konkurrenz machen könnten, durch starkes Gold angebot daselbst die Preise zu steigern. Denn auch wenn der An kauf von Gold etwas kostet, d. h. letzten Endes mit den Produkten der inländischen Arbeit bezahlt werden muß, so kann doch aus diese Weise die Vermehrung der Zahlungsmittel übermäßig gesteigert werden. Es gehört das ganze Anverständnis der aus den: Boden des Metallismus stehenden bisherigen Geldpolitik dazu, in dieser Weise ein Land zu verpflichten, eine Ware in unbegrenztem Amfange vom Arisland ganz nach dessen Belieben zu überrrehmen, wie es bei der freien Prägrmg zugunsten vor allem Englands geschieht, diese Goldzufuhr womöglich noch mit allen Mitteln zu erstreben und damr zu glauben, daß nran ohne Einwirkung auf die Preise daraufhin womöglich noch ein Mehrfaches an Banknoten aus geben dürfe. Ganz anders als die Banknotenausgabe auf gute Waren wechsel ist aber eine solche auf Grund von Finanzwechseln des Staates zu beurteilen, wie sie in verschiedenen Formen in allen kriegführenden Ländern die Lauptgrundlage für die Beschaffung der laufenden Kosten der Kriegführung bildet. Dabei ist es für den Einfluß auf die Preise ganz gleichgültig, wie groß der Kredit