liche Grundsätze. Die reine Papiergeldausgabe ist eine Schuld nur sozusagen im moralischen, nicht im privat- oder öffentlich-recht lichen Sinne, eine Schuld des Staates an sich selbst, an das Volk in seiner Gesamtheit. Es ist eine Art von Schuld, nicht weil diese papiernen Zahlungsmittel keinen „Wert" haben oder nicht durch einen solchen „gedeckt" sind — es ist überflüssig, daß bloße Tausch mittel stofflich wertvoll oder durch bestimmte stoffliche Werte ge deckt sind —, sondern weil sich der Staat mit ihrer Ausgabe un begrenzt eine künstliche Kaufkraft zu schaffen vermag, während Kaufkraft nur aus Leistungen im Tauschverkehr, die in die Gesamtheit der Preise und Einkommen mit hineinkalkuliert sind, entstehen darf. Die Banknotenausgabe auf Finanzwechsel und die sonstige Inanspruchnahme der Notenbank durch den Staat schafft aber ein privatrechtliches Verhältnis, das irr der Wirtschaftsführung dieser nach Erwerbsgrundsätzen betriebenen Anstalt als eine Forderung erscheint. Insofern hat die Verknüpfung einer Vermehrung des Geldes mit einer zivilrechtlichen Verschuldung des Staates, wie sie der Notenbank gegenüber erfolgt, einen gewissen Vorzug. Der Staat mußte in normalen Verhältnissen bestrebt sein, seine schwebende Schuld an die Notenbank möglichst bald zu kon solidieren. Jedoch trifft, wie wir jetzt wissen, diese privatrechtliche Auf fassung der Geldvermehrung das eigentliche Problem, derselben, das in der Einwirkung auf die Preis- und Einkommensgestaltung liegt, nicht. Wie bei so vielen Erscheinungen des Wirtschaftslebens, ist man auch hier bei der rechtlichen Betrachtung stehengeblieben und hat die wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht erkannt. Nur die materialistische Auffassung des Geldes hat verhindert, zu er kennen, daß das eigentliche Geld die abstrakte Rechnungseinheit ist, von der die Preise abhängen und die nicht privatrechtlich als Schuld behandelt und gedeckt werden kann. Nur so kam man dazu, zu übersehen, daß nicht die realen Zahlungsmittel, sondern daß die in dieser abstrakten Rechnungseinheit nur kalkulierten Einkommen die Güter kaufen, daß die künstliche Vermehrung der Erträge und Einkommen das Älbel ist, das es zu vermeiden gilt, und daß es, wenn die Geldzeichen vermehrt werden, nicht auf ihre Deckung, sondern auf die Beziehung zur Steigerung der Erträge im Tauschverkehr ankommt. 103