daß Schweden um so viel mehr ausführt als Norwegen und Däne mark und um so viel weniger einführt. Doch stehen mir statistische Angaben darüber nicht zur Verfügung und auch nicht über die sonstigen Zahlungsverhältnisse dieser Länder dem Auslande gegen über. Mir scheint aber, daß die Geldpolitik, die die schwedische Reichsbank auf Prof. Cassels Veranlassung seit Februar 1916 befolgt und wodurch sich der Goldbestand Schwedens sehr viel weniger gesteigert hat als der seiner Nachbarstaaten und anderer neutraler Länder, allein schon zur Erklärung genügt. Denn wir zeigten an dem Beispiele Spaniens, ein wie großer Teil der Ein fuhr heute in Gold besteht in denjenigen Ländern, die sich nicht gegen diesen echt englischen Segen sträuben. Ob es Schweden durch sonstige Mittel, Niedrighalten der inländischen Preise, Ver hinderung großer Kriegsgewinne durch Besteuerung und andere Maßregeln, die sich aus den hier vorgetragenen Anschauungen als Grundlage einer praktischen Geldpolitik im Kriege ergeben, ge lungen ist, die Älberwertigkeit seiner Valuta herbeizuführen bzw. ein geringeres Sinken des Geldwertes bei sich herbeizuführen, als es sonst in den meisten Ländern zu verzeichnen ist, kann ich nicht beurteilen. Man sieht aber, daß die neutralen Staaten aus dem Ergebnis unserer Studien lernen können, was sie zu tun haben, wenn sie ihre Interessen und den Mechanismus des Tauschverkehrs richtig verstehen, und man sieht weiter, wie interessante deskriptive Aufgaben der Wissenschaft in der Antersuchung dieser Verhältnisse in den einzelnen Ländern gestellt sind. Es sollte mich sehr freuen, in meinen Arbeiten dafür die theoretischen Grundlagen geliefert zu haben. Auch die Beobachtung der Valutaverhältnisse der Ver einigten Staaten von Amerika lehrt uns, wenn wir von dem festen Grunde einer klaren Erkenntnis der tauschwirtschaftlichen Zusammenhänge an sie herantreten, mancherlei Neues, von dem die bisherige Wirtschaftstheorie gar keine Vorstellung hatte oder das sie doch nicht zutreffend erklären konnte. So führt sie zu der ja sehr naheliegenden, aber doch bisher nie ausgesprochenen Erkennt nis, daß große Einkommensteigerungen um so eher preissteigernd wirken, wenn sie durch Export erzielt werden. Denn dann trägt die wirtschaftliche Tätigkeit, auf Grund derer sie erzielt werden, nicht zur Befriedigung von Bedürfnissen im Inlande bei; diese machen sich also immer noch, und entsprechend den Einkommensteigerungen 118