120 vorgeschrieben) hätte ausgeben können, was aber, wie es scheint, nicht geschehen ist. Daß aber jetzt Gelderträge, die bis dahin ins Ausland ge wandert waren, in Amerika blieben, mußte dort ebensosehr preissteigernd wirken. So gilt in der Tat eine Art Quantitäts- theorie, nur daß es sich nicht um das Geld im materialistischen Sinne der bisherigen Theorie, sondern um die Einkommen handelt, deren Vermehrung preissteigernd wirkt, wenn sie derselben Gütermenge gegenübersteht. *) Jedenfalls erkennt man, daß es für Amerika am ungünstigsien war, wenn es für seinen Export in Gold bezahlt wurde, sofern dieses nicht etwa für Schmucksachen verwendet wurde und dort einen wirklichen Bedarf befriedigte, was aber in Wahrheit natür lich keine erhebliche Rolle spielt. Glücklicherweise ist der „Gold- wahn" und das Anverständnis über die Funktionen des Geldes und die Organisaüonsprinzipien des Tauschverkehrs noch so groß in Amerika, daß der Präsident und Diktator dort im Äerbst 19!7 den Goldexport, der in nicht unerheblichem Amfange nach Japan und Südamerika eingesetzt hatte, verboten hat. Es ist aber kein Zweifel: je mehr die Arnerikaner für ihre Kriegslieferungen in Gold bezahlt werden und je mehr sie ihr Gold im Inlande behalten, um so günstiger ist es für uns, aber auch für alle anderen Völker, die Neutralen sowohl als die Bundesgenossen Amerikas. Denn um so mehr werden dort die Preise gesteigert und eine gewisse Ausgleichung mit den Kursen der durch den Krieg viel stärker be einflußten europäischen Staaten herbeigeführt. Es ist klar, daß der Kurs der englischen, französischen, italienischen Valuta davon nicht abhing, ob ihr Papiergeld etwas mehr oder weniger durch Gold gedeckt war. Natürlich war das Sinken ihrer Valuta für alle diese Länder ungünstig, aber es ist nicht die Folge ihrer Goldversendung, die im Gegenteil zu dem verhältnismäßig ge ringen Sinken ihrer Valuten zweifellos beigetragen hat, sondern die Folge der durch Geldvermehrung und Kreditanspannung geschaffenen künstlichen Kaufkraftsteigerung und der gesamten inländischen Preis erhöhungen. Ebenso ist das starke Sinken der amerikanischen 9 Diese ist aber auch natürlich nicht materialistisch aufzufassen und daher auch nie stattstisch festzustellen; alle Arten von Leistungen kommen ebenso in Betracht, und von einer Proporttonalität kann keine Rede sein.