Achtes Kapitel Die Geldprobleme in der inneren Wirtschafts politik im und nach dem Kriege Qsäsyii' haben in den vorhergehenden Kapiteln den Zusammen- hang zwischen Einkolnrnensteigerungen, Preissteigerungen und Geldvermehrung klargestellt, den zu erkennen die wichtigste Voraussetzung einer richtigen Geldpolitik im und nach den: Kriege ist. Nur durch Einkommensteigerungen wirkt die Geldvermehrung preissteigernd, daher kommt es aber auch nicht nur auf die Geldver- mehrung im realen Sinne an, sondern letzten Endes hat alles, was die Einkommen vermehrt, preissteigernde Wirkung und so auch häufig bloße Einkommensverschiebungen. Vor allem aber wirkt preissteigernd die große Kreditanspannung, welche im Kriege teils mit, teils ohne Banknoten- oder Papiergeldausgabe üblich ist. Auch hier muß ich wieder darauf hinweisen, daß inan diese Zu sammenhänge bisher, )vie die Literatur zeigt, so gut wie gar nicht erkannt hat, daß insbesondere auch die Praktiker gar keine Vor stellung davon haben, und muß es daher den maßgebenden Personen dringend ans Äerz legen, diese Probleme sorgfältig durchzudenken und nicht zu vergessen, daß das Verbleiben in den alten Gleisen nicht genügt und wir nun einmal durch den Krieg iind seine ge waltigen Amwälzungen vor neue Aufgaben gestellt sind. Lätte man sich diese Zusammenhänge früher klar gemacht, so wäre in der Wirtschaftspolitik im Kriege mancherlei anders ge macht worden und mancherlei Maßregeln wären schon längst er griffen oder doch wenigstens ihre Vorbereitung in Angriff ge- nommen worden, deren Notwendigkeit auf Grund unserer Er örterungen jetzt wissenschaftlich bewiesen werden kann. Von diesen Maßregeln, einigen der wichtigsten Aufgaben der Wirtschaftspolitik im und nach dem Kriege, soll jetzt noch die Rede sein. 140