großen Goldproduktionsländern, ihrem Wesen nach nicht bestehen bleiben. Doch ist bei richtiger Einsicht in das Geldwesen eine nach unseren Gesichtspunkten schädliche Geldvermehrung, also eine Inflation, sowohl in guten wie in schlechten Zeiten wohl zu verhindern. Es kann eine Maximalgrenze des Papiergeldes festgesetzt sein, ftir seine Vermehrung strenge Anpassung an die Erträge, es kann auch Deckung durch gute Warenwechsel, eventuell auch durch wichtige Rohstoffe vorgeschrieben werden. Die gesetzgebenden Körperschaften werden bei besserer Einsicht in das Geldwesen nicht so leicht ge neigt sein, Erhöhungen der Papiergeldausgabe zu bewilligen, wie das noch im Weltkriege in manchen Ländern der Fall war. Jedenfalls, schlechte Erfahrungen mit dein Papiergelde in der Vergangenheit beweisen nichts für die Zukunft. Denn wenn die Einsicht in das Geldwesen gewachsen ist, so kann und darf man so viel Vertrauen zu einem geordneten Staatswesen haben, daß es das Papiergeld nicht uferlos vermehrt. Die Gesetzgebung kann unbedingt Kautelen dagegen schaffen, daß diese Vorschriften in kritischen Zeiten nicht alsbald außer Kraft gesetzt werden. Außer dem aber müßte, wie gesagt, überhaupt die Ordnung des Geld wesens voni Staatskredit schärfer getrennt sein. 2. Von größerer Bedeutung ist das zweite Argument, das gegen eine reine Papierwährung und für die Wiedereinführung der Goldwährung geltend gemacht wird: nur durch sie sei unsere Währung stabil zu erhalten. Es ist das ein Argu ment, das insbesondere von Praktikern geltend gemacht wird, die ein großes Interesse an geringen Schwankungen der Valuta int Auslande haben. Aber die Begründung fußt ganz in dem Ge dankenkreise des Metallismus, der unserer Kaufmannschaft eben jahrzehntelang durch Wissenschaft und Praxis eingehämmert worden ist. Äören wir eine solche Stimme aus der neuesten Zeit, die diesen Gedankengang besonders klar ausspricht; E. Fitger sagt in der „Deutschen Wirtschaftszeitung" vom 1. Februar 1917: „Papiergeld, das nicht durch die stete Einlösbarkeit in Gold a» den (!) Goldwert (der bekannte Irrtum eines absoluten Gold wertes!) gekettet ist, schwankt wild auf und ab, selbst in Staaten, auf deren Zukunft ein hohes Vertrauen ruht... Selbst in dem soliden Deutschland hat die Unterbrechung der Einlösbarkeit der 188