zialwissenschaftliche Probleme — und zwar mit Er folg: Er wurde gehört und er beeinflußte. Wie immer man diese Schöpfungen beurteilen mag, ob man in ihnen die stärkste Wirklichkeit oder Begriffsdich tungen sieht, sicher ist, besonders in Deutschland, ihr Kulturwert überaus groß gewesen. Das höchste Lebensgefühl projizierte sich in sie, die höchsten Lebensideale, vor allem das große deutsche Humani- tätsideal, rankten sich um sie. Man mag bei der Lek türe der Schriften Wilhelm von Humboldts seine Metaphysik mit Energie, selbst mit Abneigung zur Seite werfen, großartig bleibt trotzdem jener Drang nach bewußtem Leben, nach geistiger Verarbeitung und Assimilierung alles dessen, was Leben und Welt uns bieten. Aber das ändert nichts daran, daß der Einfluß der Metaphysik für die sozialwissenschaftliche Arbeit stete Störung und steten Kraftverlust bedeutete und noch bedeutet. Immer wieder wird der eroberte Boden dadurch gefährdet, immer wieder das Ge leistete entstellt und Mißverständnissen von dieser Seite her ausgesetzt. Man hätte hoffen können, daß nach Kant sich die Dinge wandeln würden; denn seine große Leistung war es, der Spekulation ihre Grenzen zu ziehen. Aber er selbst öffnete in der „Kritik der Urteilskraft“ die in der „Kritik der reinen Vernunft“ zugeworfene Pforte wieder und die ge waltige Welle metaphysischer Spekulation folgte erst noch: Fichte, Schelling, Hegel usw. Nehmen wir Hegel zum Beispiel. Der Physiker kann, wenn das in seiner Geschmacksrichtung liegt, sich des Hegel-