107 so mehr muß er sich von Politik, wie von Philosophie ‘ entfernen — fortgezogen vom Gewicht der einzel wissenschaftlichen Arbeit — einfach infolge der Un möglichkeit, die Beziehung festzuhalten. Das mag in weiter Ferne liegen — ich habe darüber noch einige Worte zu sagen — aber das ist unvermeidlich. Immer klarer muß ganz von selbst die Unabhängigkeit des einzelwissenschaftlichen Resultats von Politik und Philosophie, in den meisten Fällen auch seine Irrele vanz für das politische Wollen und das philosophische Deuten hervortreten. Immer deutlicher muß die Un möglichkeit dauernder Herrschaft einer Methode und die Relativität des Wertes und der Bedeutung einer jeden werden. Immer deutlicher auch muß jeder Schule die praktische Unmöglichkeit werden, den großen Strom in ihre Kanäle zu leiten, zu welchem der Bach sozialwissenschaftlicher Erkenntnis nach und nach geworden ist. Deshalb müssen die Er schütterungen, die das Entstehen einer jeden „neuen Richtung“ mit sich bringt, immer weniger fühlbar werden. Je präziser die Probleme gestellt, je ge schulter die Fachmeinungen, je unterrichteter weitere Kreise werden, um so schwieriger wird der Erfolg eitler und ungeneröser Reklame. Wie die Gründe der Diskontinuität, so werden auch die der Kontinuität fortwirken. Aber eben die Momente, die die Prognose rechtfertigen, daß die Gründe der Diskontinuität immer schwächer wirken werden, werden die Macht der „Logik der Dinge“ fördern. Immer unentrinnbarer wird sie sich dem einzelnen Forscher und der einzelnen Richtung auf drängen, immer geringere Seitensprünge wird sie ge- Mi oI