‚CP A k Die dritte Gruppe erstreckt sich auf diejenigen Rezensionen, die sich in der Hauptsache den theoretischen Gedankengängen Lists widmen. Diese Kritiken enthalten auf Grund mehr oder minder eingehender Beschäftigung mit dem Listschen Ideengang eine Gesamtwertung der Theorie Lists. , ın 1. 2m st N al st ap De 21 An 81. Die Rezensionen, die wir als erste Gruppe zusammenfassen wollen, sind sich darin einig, daß es sich nicht lohnt, sich mit der Listschen Theorie eingehend zu ‚befassen, da sie voller Verkehrt- heiten und Unwahrheiten steckt. So sagt Oisander‘) in seiner „Manufakturphilosophie des Dr. List“: „Die Manufakturphilosophie Lists ist ein bösartiges und durchaus unwissenschaftliches und un- durchdachtes Buch.“ Diese Probe der Osianderschen Rezension genügt, um eine weitere Darstellung seiner Kritik, die man kaum als wissenschaft- lich bezeichnen kann, zu erübrigen, Die kritischen Ausführungen Brüggemanns °) beschäftigen sich mit der Schutzzollfrage. Dabei geht Brüggemann bei seinen Betrachtungen von dem Grundsatz aus, daß List seine Grundsätze entlehnt und nicht verstanden habe. Soweit Brüggemann sich überhaupt mit der Listschen Theorie beschäftigt, betrachtet er diese vom Standtpunkt der Handelspolitik aus. Wo Brüggemann Lists Ausführungen als berechtigt anerkennt, sind seine Aeuße:- rungen sowohl über die Theorie Lists als auch über die der klas- sischen Schule u. E. so wenig verständnisvoll, daß man weder von Lists Anschauung, noch von der gegnerischen Meinung ein klares Bild erhält. Doch kann man immerhin der Betrachtungs- weise Brüggemanns mehr Ernst abgewinnen, als der Oisanders. ‚ Auch die Kritik Baumstarks*) fördert die Erkenntnis der Listschen Anschauungen nicht. Dies ergibt sich schon aus seiner zusammenfassenden Kritik über List. „Ganz üngetrübt ist Herrn Lists Lust und Freude über seine Unwiderlegbarkeit keineswegs; denn er hat Verstand genug, um einzusehen, daß es keine Ehre ist, ein Buch geschrieben zu haben, welches so voll von Verkehrt- heiten, Unwahrheiten und persönlichen Beleidigungen ist, daß es kein Mensch der Mühe und Zeit wert erachten kann, förmlich zu widerlegen.“ Zu der ersten Gruppe von Rezensionen läßt sich auch die von Roscher in den Göttinger gelehrten Anzeigen 1842 rechnen. Roscher hat (diese) seine erste allzu scharfe Kritik später in seiner Geschichte der Nationalökonomie gemildert. Zwar bringt er in seiner Geschichte auch keine neuen Gesichtspunkte zur Beurteilung der theoretischen Bedeutung Lists. Er beschäftigt sich vor- wiegend mit der praktischen Bedeutung des Zollvereins und des Eisenbahnsystems, aber er hat doch Lists große praktische Be» Manufakturphilosophie des Dr. List. S. 97/100. Brüggemann, Dtsch. Viertljschr. S. 11, 56, 57. Neue Jen. Zeitung, 1842/43, S. 143.