IV Vorwort von Adolf Damaschke. in einer meisterhaften deutschen Übersetzung von B. Lulenstein unter dem Titel: „Zur Erlösung aus sozialer Not" erschienen. I892 veröffentlichte p. George eine Streitschrift gegen Herbert Spencer: „Der verlegene Philosoph". Schließlich arbeitete er an einem Werk „Die Wissenschaft der Nationalökonomie", das aber un vollendet blieb. Die Werbearbeit hatte, wie so oft, auch bei Henry George ein Herzleiden hervorgerufen, das ihn zu großer Schonung zwang. Da wurden 189? die Vorstädte New Horks mit der Hauptstadt zu einem Groß- New Hork vereint, und es entstand die Frage, wer soll der erste Bürger meister dieserRiesenstadtwerden. DieBodenreformer drängten H. George, in den Kampf einzutreten. Der Hausarzt warnte dringend, Henry George aber erklärte: „Ich folge diesem Ruf und wenn ich dafür sterben sollte." Am 2. November sollte die Wahl stattfinden. Die Tage vorher brachten ein Fülle von Vorträgen. Am 28. Oktober sprach H. George in vier Versammlungen. In der Nacht darauf machte ein Herzschlag seinem Leben ein Ende. Das Begräbnis am Sonntag den 31. Oktober 189? gestaltete sich zu einem einzigartigen Schauspiel. Zuerst sprach ein Geistlicher der englischen Pochkirche, der George angehörte, dann der erste Rabbiner der Stadt, Gottheil, über das alte hebräische Wort: „Der wahrhaft weise wird größer sein im Tode als im Leben". Dann predigte der katholische Pfarrer Mac Glynn über den Text: „Uns ward ein Mann von Gott gesandt, des Name war Henry George." Auf dem Greenwood-Friedhof, seiner letzten Ruhestätte, steht die Büste von der Hand seines Sohnes vor einer Granittafel, die eingemeißelt das Wort aus „Fortschritt und Armut" trägt: „Die Wahrheit, welche ich klar zu machen versucht habe, wird nicht so leicht anerkannt werden; wäre dies möglich, so würde sie schon lange vorher anerkannt worden sein. Aber sie wird Freunde finden, welche für sie arbeiten, für sie leiden, und, wenn es notwendig ist, für sie sterben werden. Das ist die Macht der Wahrheit." Die Wahlkämpfe Henry Georges und die Unterstützung, die er dabei durch einzelne Priester, namentlich durch Mac Glynn, fand, führten zu einem denkwürdigen Streit im katholischen Lager. Darauf beauftragte der Erzbischof Satolli als Legat Leos XIII., vier Profes soren der katholischen Universität Washington mit einer genauen Prüfung der Lehren von „Fortschritt und Armut". Sie erklärten einstimmig, daß die Bodenreformlehren nichts enthielten, was der Glaubens- oder Sittenlehre der Kirche widerstreite. Seitdem gibt es wohl kein Land der Erde, in dem nicht die Bodenreformbewegung in stetem wachsen begriffen wäre. In der slawischen Welt wurde Leo Tolstoi ihr machtvoller Prophet. In der angelsächsischen Welt steht die Bodenreform vielfach im Mittelpunkt aller sozialen Kämpfe. Lloyd Georges Aufstieg ist nicht zu erklären, ohne seine Stellungnahme in der Landfrage. (vgl. Lloyd George „Der Kampf um den englischen