IV. Widerlegung der Malthusschen Theorie. sumtion von Gütern mit noch größerer Schnelligkeit als die Bevölkerung Zugenommen hat, und daß, wenn eine Klaffe weniger erhält, dies nur wegen der größeren Ungleichheit der Verteilung der Fall ist. was in diesem besonderen Falle einleuchtend ist, wird es überall sein, wo man unter die Oberfläche der Dinge sieht. Die reichsten Länder sind nicht die, wo die Natur am verschwenderischsten ist, sondern die, wo die Arbeit am wirksamsten ist; nicht Mexiko, sondern Massachusetts; nicht Brasilien, sondern England. Die Länder, wo die Bevölkerung am dichtesten ist und am härtesten gegen die Fähigkeiten der Natur drängt, sind unter sonst gleichen Umständen diejenigen Länder, in denen der größte Teil der Produktion dem Luxus und der Erhaltung von Nichtproduzenten gewidmet werden kann, aus denen das Kapital über strömt und die erforderlichenfalls, wie^z. B. bei einem Kriege, den größten Abfluß aushalten können. Daß die Güterproduktion im Verhältnis zur angewendeten Arbeit in einem dichtbevölkerten Lande, wie^England, größer ist als in neuen Ländern mit höheren Löhnen und Zinsen, ist aus dem Umstande ersichtlich, daß, obgleich dort ein viel kleinerer Teil der Bevölkerung mit produktiver Arbeit beschäftigt ist, doch ein viel größerer Uberschuß für andere Zwecke als die physischer Bedürfnisse verwendbar bleibt. Zn einem neuen Lande ist die ganze verwendbare Kraft des Landes der Produktion gewidmet — es gibt keinen gesunden Klann, der nicht produktive Arbeit irgendeiner Art leistete, keine gesunde Frau, die nicht häusliche Arbeiten verrichtete. Es finden sich keine Arme oder Bettler, keine müßigen Reichen, keine Klasse, deren Arbeit nur darauf berechnet ist, der Bequemlichkeit oder Laune der Reichen zu frönen, keine bloß literarische oder wissenschaftliche Klasse, keine nur vom Raube lebende Verbrecherklasse und keine große Klasse, die erhalten wird, um die Gesellschaft gegen jene zu schützen. Trotzdem also die ganze Kraft des Landes der Produktion gewidmet ist, findet im Verhältnis Zur ganzen Bevölkerung keine so große Güterkonsumtion statt oder kann erschwungen werden, als dies in älteren Ländern der Fall ist; denn obgleich die Lage der untersten Klasse besser ist und jedermann sein gutes Auskommen finden kann, so erzielt doch auch niemand viel mehr; Wenige oder niemanden gibt es, der in dem Luxus oder nur der Behag lichkeit der älteren Länder leben kann. Das will sagen, daß in denselben die Güterkonsumtion im Verhältnis zur Bevölkerung größer ist, obgleich die Menge der auf die Güterproduktion gerichteten Arbeit kleiner ist — oder daß weniger Arbeiter mehr Güter erzeugen; denn Güter müssen produziert werden, ehe sie konsumiert werden können. Man kann jedoch einwenden, daß der überlegene Reichtum älterer Länder nicht der überlegenen Produktionskraft, sondern den Güter- onhäufungen zuzuschreiben ist, welche das neue Land noch nicht zu wachen Zeit gehabt hat. Es wird sich empfehlen, einen Augenblick bei diesem Begriffe an- Sehäufter Güter stehen zu bleiben. Die Wahrheit ist, daß Güter nur