Begleitwort. XXIII Wendung auf das Allgemeine mischten sich „naturwissenschaftliche Bestandteile“ in sein fachliches Erkennen! Das kann von übelsten Folgen sein. Man täuscht sich dann einen Zwang vor zu einer Schau kelei beim Erkennen, eine Auffassung, die aller Sicherheit im Denken beraubt. Dann braucht es wirklich nicht viel bis zu dem Wahn, mindestens in Sachen ihrer „naturwissenschaftlichen Bestandteile“ müsse auch unsere Wissenschaft auf die Suche nach „Gesetzen“ gehen, um so erst den letzten Schritt der Erkenntnis zu tun. Man sieht, nach träglich käme da jene Analogie zu Ehren, die hier ohnehin ihr Unwesen treibt, halb aus Gedankenlosigkeit, halb aus Verzweiflung. Folgerichtig handelt daher der zweite Artikel der Reihe vom „Stoff der Sozialwissenschaft“. Erkenntniskritische Besinnung führt hier darauf, wie es etwas ganz Besonderes ist, was zu den Gegen ständen des sozialwissenschaftlichen Denkens begrifflich geformt wird, zugleich auch zu jenen des geschichtswissenschaftlichen Denkens. Mithin scheidet sich das Erkennen auf unseren Gebieten durchaus nicht bloß in logischer Hinsicht vom naturwissenschaftlichen Erkennen. Ebenso wenig, wie schon die Wendung auf das Allgemeine das naturwissen schaftliche Erkennen erschöpfend kennzeichnet, ebensowenig geht die Eigenart unseres Erkennens darin auf, die Wendung auf das Besondere zu nehmen, oder gar nur auch auf dieses. Da wie dort, in der Natur wissenschaft und bei uns, steht man zwar der Einen und nämlichen Wirklichkeit gegenüber, der Totalität des anschaulich Erlebten, aber jedesmal ist der Modus der Erfahrung ein anderer. So ist es hüben und drüben keineswegs das nämliche Einerlei der Erfahrung, was seiner Formung zu allen Gegenständen des begrifflichen Denkens unterliegt. Daher stellt selbst eine Wendung auf das Allgemeine bei leibe nicht schon das sozialwissenschaftliche dem naturwissenschaftlichen Erkennen gleich. Wie dürfte man hier von „naturwissenschaftlichen Bestandteilen“ unseres Denkens reden, wo doch immer noch jener tiefe Gegensatz einschneidet, der im grundsätzlich verschiedenen Modus der Erfahrung wurzelt! Aus der erkenntniskritisch besseren Einsicht entspringen dann auch bedeutsame methodologische Folgerungen. Selbst wenn unser Denken jene Wendung auf das Allgemeine nimmt, die den Gegensatz zwischen den beiden Erkenntnisarten einzuebnen scheint, selbst dann schlägt hier das zugehörige, das „nomothetische“ Verfahren ganz andere Wege ein. Der Gegensatz im Stoff erzwingt es einfach, daß die Bildung von Allgemeinbegriffen in den Sozialwissenschaften auch logisch einen