52 ,Der Wertgedanke“, daß wir der herkömmlichen Meinung zunächst beitreten, daß wir ihr gleichsam Recht geben, uns dann aber überzeugen, ob die tatsächlichen Verhältnisse ihrerseits jene herkömmliche Meinung bestätigen, oder ob sie ihr irgendwie widerstreiten. Wir nehmen also an, daß es sich für die ganze „Wertlehre“ in der Tat um das Erledigen des Singularobjektes „Wert“, als des Einen, für jedermann nämlichen Gegenstandes handle. Auch unter dieser Annahme bliebe den verschiedenen Versuchen, jenes Objekt je vom Standpunkte eines bestimmten Theoretikers aus zu erledigen, eine gewisse Mannigfaltigkeit unbenommen. Es soll dabei weniger an die unvermeidlichen Abweichungen gedacht werden, die sich aus der Eigenart der subjektiven Anschauungen ergeben könnten; vielmehr an den Umstand, daß auch die Erledigung von Ein und Demselben immer noch nicht bloß in verschiedenem Ausmaße, sondern auch unter wechselnden Gesichtspunkten und nach getrennten Richtungen erfolgen kann. Aber alle diese subjektiven Beiträge zur Erledigung jenes Einen Objektes würden notwendig gewisse Berührungs punkte gemein haben, an denen sie sich — unter Wahrung des Spielraumes für die Sonderheiten in den subjektiven Anschauungen — inhaltlich überdecken müßten. Der vornehmste dieser Berührungspunkte wäre in unserem Falle durch die Frage markiert: „Was ist der Wert?“ Diese Frage dürfte unter der gesetzten Annahme nicht bloß mit Fug und Recht aufge worfen werden, sie wäre unter dieser Annahme auch eines, stets und immer desselben Sinnes, und eben gerade auf diesen Umstand hin für alle subjektiven Beiträge zur Erledigung jenes Objektes ein ge meinsamer Berührungspunkt. Was aber ihre Wichtigkeit anbelangt, so ist es klar, daß alles Erledigen jenes Einen Objektes, gleichviel von welchem Standpunkte aus es unternommen würde, und in welchem Ausmaße, unter welchem Gesichtspunkte und nach welchen Richtungen es durchzuführen wäre, an dieser Frage zu beginnen, bei ihr gleichsam einzusetzen hätte 1 ). Im folgenden ist nun eine Vielheit solcher Antworten auf die Frage „Was ist der Wert?“ zusammengestellt; jede einzelne bündig ’) Es ist dabei wieder gleichgültig, in welcher Art und Weise sich der einzelne Theoretiker mit dieser Frage abfindet. Ob er sie sozusagen vom Fleck weg beantwortet, oder ihre Antwort auf dem Wege einer mehr oder minder weit ausholenden Ableitung zu erbringen sucht. Eine Antwort auf diese Frage liegt schließlich auch darin, sobald man — ob nun mit Recht oder Unrecht — behauptet, daß es um der Selbstverständ lichkeit, der allgemeinen Bekanntheit ihrer Antwort wegen gar nicht nötig sei, diese Frage aufzuwerfen.