1. Die älteren Krisentheorien. 25 Teil des vorhandenen Kapitals brachgelegt, vielleicht sogar vernichtet wird. Ein Teil der vorhandenen Produktionsmittel würde seine Kapitaleigenschaft verlieren, d. h. vorhandene Produktionsbetriebe müßten stillgelegt werden. Gleichzeitig treten jedoch Momente ein, welche wieder nach der entgegengesetzten Seite hin wirksam sind. Die eben dargelegte Stockung der Produktion hat einen Teil der Ar beitskräfte brach gelegt. Damit tritt eine Verminderung des Arbeits lohnes ein und mit dessen Senkung muß der relative und absolute Mehrwert wieder steigen. Der durch die Krise entstehende Preissturz und der dadurch verschärfte Konkurrenzkampf stacheln den Kapi talisten an, durch Verwendung neuer Maschinen, neuer und ver besserter Arbeitsmethoden, den Wert seines Gesamtproduktes, d. h. die Produktionskraft eines gegebenen Quantums Arbeit, zu steigern und damit wieder auf eine Hebung der Profitrate hinzuarbeiten. So wird wieder eine neue Erweiterung der Produktion vorbereitet; denn das durch die frühere Verminderung der Profitrate und die hiermit einsetzende Krise in seinem Wert verminderte Kapital muß seinen alten Wert nun wieder gewinnen. So würde unter „erweiterten Produktionsbedingungen, mit einem erweiterten Markt und mit er höhter Produktionskraft, derselbe fehlerhafte Kreislauf wieder durch gemacht werden“. „Und so würde der Zirkel von neuem durch laufen.“ Mit dem allergrößten Nachdruck hat Karl Marx immer wieder diese Periodizität der Krisen betont. Auch Friedrich Engels hat auf dem gleichen Standpunkt einer notwendigen Widerholung der Krisen in der kapitalistischen Wirt schaftsordnung gestanden und ihre dauernde Wiederkehr vor allem auf die übermächtig werdenden Produktivkräfte zurückgeführt. Er bat es auch vor allem in sehr anschaulicher Weise verstanden, die verhängnisvollen Wirkungen dieser großen Krisen darzulegen. In seiner Streitschrift gegen Dühring 1 ) sagt er darüber: „In der Tat, seit 1825, wo die erste allgemeine Krisis ausbrach, geht die ganze industrielle und kommerzielle Welt, die Produktion und der Austausch sämtlicher zivilisierter Völker und ihrer mehr oder weniger barbarischen Anhängsel so ziemlich alle zehn Jahre einmal aus den Fugen. Der Verkehr stockt, die Märkte sind überfüllt, die Pro dukte liegen da, ebenso massenhaft wie unabsetzbar, das bare Geld wird unsichtbar, der Kredit verschwindet, die Fabriken stehen still, die arbeitenden Massen ermangeln der Lebensmittel, weil sie zu viel Lebensmittel produziert haben, Bankerott folgt auf Bankerott, Zwangs verkauf auf Zwangsverkauf. Jahrelang dauert die Stockung, Pro- Q Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft. 3. Aufl. 1894.