3. Die Lage der Bevölkerung. 109 in diesem Jahre im Hinblick auf die starke Zunahme der deutschen Induslrieausfuhr von einem Inventurausverkauf der deutschen Volks wirtschaft gesprochen. Mit diesen Wandlungen im Außenhandel im Ablauf der Konjunk tur hängt es dann auch zusammen, daß sich in dem zahlenmäßigen Verhältnis von Einfuhr und Ausfuhr starke Verschiebungen zeigen, ln wirtschaftlich günstigen Jahren pflegt als Folge davon die Passi vität der Handelsbilanz eine wesentlich größere zu sein, als in wirt schaftlich ungünstigen Zeiten. Nimmt doch bei einer günstigen Konjunktur die Einfuhr an Rohstoffen und halbfertigen Waren erheblich zu, während die Ausfuhr an fertigen Waren infolge der günstigen Absatz Verhältnisse auf dem heimischen Markte zu einem Rückgänge tendiert, mindestens keine so starke Zunahme zeigt, wie diese Einfuhr an Rohstoffen und halbfertigen Waren. Diese Änderungen in der Handelsbilanz werden aus der folgenden Zahlenreihe ersichtlich: Es betrug im Deutschen Reiche im Spezialhandel in Millionen Mark: Jahr die Einfuhr die Ausfuhr Mehr Ein fuhr als Ausfuhr Jahr die Einfuhr die Ausfuhr Mehr Ein fuhr als Ausfuhr 1896 4558 3754 804 1905 7436 5842 1594 1897 4865 3786 1079 1906 8021 6359 1662 1898 5440 4011 1429 1907 8747 6846 1901 1899 5784- 4368 1416 1908 7667 6399 1268 1900 6043 4753 1290 1909 8527 6594 1933 1901 5710 4512 1198 1910 8934 7475 1459 1902 5805 4812 993 1911 9706 8107 1599 1903 6321 5130 1191 1912 10691 893? 1734 1904 6855 5316 1539 1913 10770 10097 673 Diese Wandlungen in dem internationalen Güteraustausch beein flussen dann auch die Zahlungsbilanz und üben damit, wie wir später noch sehen werden, einen deutlich wahrnehmbaren Einfluß auf die internationalen Zahlungsverhältnisse und die internationale Edelmetallbewegung aus. 3. Die Lage der Bevölkerung. Dieser bisher geschilderte Rückgang auf dem Warenmärkte beim Niedergang der Konjunktur zieht dann aber auch noch weitere wichtige Folgen für das betreffende Land nach sich, vor allem in sozialer Beziehung, im Hinblick auf die Lage der Bevölkerung in fast allen ihren Schichten. M o mb e rt, Studium der Konjunktur. 8