3 I. * \ 'K Erstes Kapitel. Das Volkseinkommen. Eine exakte Berechnung des Volkseinkommens wäre nur dann möglich, wenn uns zweierlei statistische Zahlenreihen zur Verfügung ständen: i. über den Gesamtertrag aller Zweige der Güterproduk tion (Handel und Transport mit eingeschlossen) und 2. ebensolche Daten über die während der Produktion verbrauchten materiellen Güter (Rohstoffe, Reparatur, Beleuchtung, Heizung sowie die Aus gaben für Gebäude-, Maschinen- und Warenversicherung). Abstra hieren wir aus dem Gesamtertrag eines bestimmten Produktions zweiges den Preis all dieser in der Produktion verbrauchten mate riellen Güter, so erhalten wir den Reinertrag, der sich in der Summe von neu produzierten Werten ausdrückt. Addieren wir den Reinertrag aller Produktionszweige, so erhalten wir das Jahresein kommen eines Volkes. Das letztere umfaßt alle seine Bestandteile, die Einkommen aller Personen, die an der materiellen Produktion beteiligt sind (Arbeiter, Angestellte, Kapitalisten, Grundbesitzer) und die Einkommen aller derjenigen Personen, die an der mate riellen Produktion nicht beteiligt sind (Geistliche, Aerzte, Dienst boten usw.), sowie die kommunalen und staatlichen Einnahmen. Die Berechnung des Volkseinkommens ist somit eine einfache Aufgabe, sobald wir die nötigen statistischen Daten zur Verfügung haben. Aber bei dem gegenwärtigen Stand der Wirtschaftsstatistik fehlen diese Angaben nicht nur v in Rußland, sondern auch in den westeuropäischen Staaten. Eine statistische Berechnung des Ein kommens des russischen Volkes ist zurzeit völlig unmöglich. Da uns genaue Ziffern fehlten, so mußten wir für eine Reihe von Pro duktionszweigen uns mit mehr oder weniger annähernden Berech nungen begnügen. Diese annähernde Berechnung gibt uns eine allgemeine Vorstellung von der ökonomischen Lage des Volkes. Um den Vorwürfen einer tendenziösen Färbung zu entgehen, waren wir überall geneigt, den Umfang des Reinertrages eher zu ver größern als zu vermindern.