I. Die Entwicklung des Zahlunasmittelumlaufes im Inland. — Die Entwicklung des deutfchen Geldwefen8 wird am Bbeften veranfHaukicht durd zine ziffermäßige Darfickung des Sahlungsmittelumlaufes. Da die SGold- und Silber münzen ans dem Ddeutfchen Sahlungsverkehr verfchwunden find und. al8 Sahlungs mittel im wefentlidhen nur Neichsbanknoten und NeichsSsdarlehnsfaffenfcheine in Betracht fommen, ift eine Darftellung der Entwicklung des Uımlaufes an diefen beiden SGeldforten feit Ausbruch des Kricge8 beigefügt. Cie läßt erkennen, daß der Gejamtumlauf von 1,9 Milliarden Mark (am 23. Yuli 1914) auf 71,7 Milliarden Mark (am 31. Auguft 1920) geftiegen ift. Die danchen noch im Umlauf befind lichen FHeinen Scheidemünzen, Neichsfaffenfheine, Noten der Privatnotenbanfen und das fommunale Notgeld fönnen, da fie wegen der verhältnismäßigen Unerheblichteit der ausgegebenen Beträge das Bild ter Entwicklung nicht beeinfluffen, außer Betracht bleiben. Würde man fie in die Summe einbeziehen, {o würde der Umlauf Ende Auguft 1920 fih etwa um 7—800 Millionen Mark erhöhen. Vor dem Kricgı waren neben den papiernen Seldzeidhen und den Heinen Scheidemünzen fchäbungs weife etwa noch 3'/, Milliarden Mark arı Gold. und Silbermünzen in Deutfh- (and im Umlauf (die Beftände der Nrichsbank find Ddabet nicht eingerechnet); unk zwar Betrug der Goldumlauf rund 2°/, Milliarden Mark, der Umlauf an Silber etwa 3, Milliarden Mark. Inzwifchen find die Neidhsgoldmünzen nicht nur aug dem Umlauf, fondern — von den Veftänden der Meichsbank abgefehen — Fafl reftlo8 auch aus Deutjchland überhaupt verfchwunden, Vekanntlih hat die Neichs- banf während der erften. Kricg8jahre mit großem Erfolge die Goldmünzen aus dem Berkehr an fi gezogen bis auf die Beträge, die von privater‘ Seite, ing: befondere vor Erlaß des SGoldausfuhrverbotes (November 1915) in das Ausland abgeführt oder die gehamftert worden find. Da die Neichsbank indes während des Rricge8 bis zum Waffenfkillftand rund 1 Milliarde Mark überwiegend zur Befehaffung von Nahrungsmitteln und notwendigften Bedarfsartikeln ing Ausland verfenden und Ferner nach Abfchluß des Waffenftillftandes auf Grund des Brüffeler Abkom, mnen8 eine weitere Summe in HShe von etwas mehr als 1 Milliarde Mark an Gold gleichfalls zur Befchaffung von Lebensmitteln an die Entehte abgeben mußte, find die Goldbeftände der Reichsbank, wie die beigefügte Tabelle erkennen läßt, gegen märtig rund '/, Milliarde Mark niedriger als vor Ausbruch bes Krieges (23. Juli 1914) — für zahnärztliche und induftriclle Iwede find nur unbedeutende Beträge abgegeben worden -—, und Ddiefer verringerte. Goldfchaß (gegenwärtig 1091,7 Millionen Marh bildet, da im Zahlungsmittelumlauf Neichsgoldmünzen nicht mehr vorhanden find die einzige für Währungszwede in Betracht Kommende Soldreferve Deutichlands Der Goldvorrat der NMeichsbank det den Umlauf-an Banknoten und Neichs: und Darlehnskaffenfcheinen zur Zeit nur noch mit dem außerordentlich niedrigen Saß von 1,5 Prozent, während die Dedung der Noten vor dem Kriege (23. Juli 1914) 71,8 Prozent betragen Hatte und die Summe des in Deutfchland damals überhaupt vorhandenen Goldgeldes — des Verkehrsumlaufs zuzüglich der Notenbankbeftände — weit Göher acwefen war al8 die Summe der ausaeachenen Habiernen SGeldzeichen. Reicdhsbanknoten und Reichs: -DarlehnskaNentcheine. old: und Silbermünzen. Solddeckung der Banknoten und KafNenfcheine.