15 I. PARASITISMUS er aufmerksam den Streit verfolgt, der sich fn der W modernen Welt erhoben hat, in dem bald dies, bald jenes durch und für große Frauengruppen gefordert wird, der kann als Grundton unter all dem wirren Lärm den Ruf heraushören: Gebt uns Arbeit und die Bil dung, die uns zur Arbeit befähigt! Wir fordern dies nicht allein für uns, sondern um der Menschheit willen. Wir wollen diese Forderung folgendermaßen logisch entwickeln: Gebt uns Arbeit! Unzählige, Tausende, Mil lionen Jahre haben wir gearbeitet. Als der Mann der Urzeit unstät umherwanderte, der nackte, kaum zu auf rechtem Gang gelangte Wilde jagte und focht, wanderten wir mit ihm; jeder seiner Wege war der unsere. In unse ren Leibern, auf unseren Schultern trugen wir das Ge schlecht; wir suchten Wurzeln und Kräuter für seine Nah rung; wir bereiteten das Wild, das der befiederte Pfeil oder die Schlinge des Mannes erreichte. Seite an Seite wanderten wir, der wilde Mann und die wilde Frau, und frei arbeiteten wir gemeinsam. Und wir waren zufrieden! Dann trat ein Wandel ein. Die Wanderungen hörten auf; wir ließen uns auf einem Fleck Erde nieder; wieder ward die Arbeit unseres Lebens zwischen uns geteilt. Während der Mann zur Jagd auszog oder in den Kampf gegen den Feind, der all unseren Besitz bedrohte, bearbeiteten wir das Land. Wir lockerten die Erde, wir schnitten das Korn, wir erbauten die Wohnungen, wir woben die Kleider, wir form ten die irdenen Gefäße und zeichneten Linien darauf, der erste Versuch der Menschheit in häuslicher Kunst. Wir studierten die Eigenschaften und den Nutzen der Pflanzen, und unsere alten Frauen waren die ersten Ärzte der Rasse, wie auch oft ihre ersten Priester und Propheten. Wir ernährten das Geschlecht an unseren Brüsten, wir