90 Schlachtfeld neben unseren Männern und geht der Marsch auch nicht durch Wälder und Moräste, so ist es doch der alte Geist, der ungetrübt durch zwei Jahrtausende sich in uns rührt, nur in tieferer und feinerer Weise; es ist noch der Ruf des freien nordischen Weibes, der heute die Welt durchklingt. Wenn auch heute für uns alle das Schlacht feld in Laboratorien und Werkstätten, im Gerichtshof oder Studierzimmer liegt, im Versammlungssaal, auf dem Markte oder der politischen Arena, wenn wir auch mit der Feder anstatt mit dem Schwert, mit dem Kopf, nicht mit dem Arm kämpfen, so stehen wir doch den Männern, die wir lieben, zur Seite, „mit ihnen im Kampfe zu wagen und im Frieden zu leiden“, wie es einst der Römer von unseren alten nordischen Frauen geschrieben. Diese Frauen, von denen uns die alten Schriftsteller erzählen, daß sie barfuß und weiß gekleidet dem nordischen Heerbann auf dem langen Marsch nach Italien voranschritten, sie waren von dem Gedanken beseelt, ihr Volk in ein Land zu führen, in dem die Sonne wärmer scheint und reichere Früchte ge deihen ; und wir heute glauben, ein Land zu erkennen, das in herrlicheres als in leuchtendes Sonnenlicht gebadet ist und reichere Früchte trägt als die Sinne erfassen können; und hinter uns, glauben wir, folgt uns eine längere Heer schar, als irgendeine unseres Volks oder Geschlechts; der Schall der Tritte, den wir hinter uns hören, ist der der Frauen der ganzen Erde, die in sich die ganze Menschheit tragen. Der noch kaum sichtbare Pfad, den wir heute aus treten, wird, so glauben wir, die breiteste und ebenste Straße des Lebens sein, auf der die Menschenkinder in höherer Gemeinschaft und Harmonie dahinschreiten wer den. Das Banner, das wir heute entfalten, ist nicht neu: es ist das Banner der alten, freien, monogamen, arbeitenden Frau, das schon vor zweitausend Jahren über den Wäldern Europas wehte. Wir werden es weiter tragen, jede Genera tion, die fällt, wird es der folgenden weiterreichen, bis wir