71 Lohn und Gewinn. soll, statt daß man es in Omelette verwandelt, oder das im Keller zwanzig Jahre aufbewahrte Faß Sprit, den die Zeit zur Reife bringen und in Kognak verwandeln soll. Und selbst wenn man nur auf den Nutzen oder die Qualität sieht, kann man sagen, daß bei allen Erzeugnissen die Rolle der Natur unmeßbar ist. Aber wenn man nur auf den Wert sieht, auf den Preis, so verschwindet die Mitwirkung der Natur hinter der der Arbeit. Solange diese Ausnutzung durch die persönliche Arbeit des Eigentümers vor sich geht, sei es nun, daß er als Land mann sein Land anbaut, oder als Fischer sein Boot benutzt, — solange gibt es kaum Sozialisten, die gegen derartige Ver wendung des Besitzes protestiert hätten. Nur geschieht Fol gendes: Sobald das Besitztum eine gewisse Ausdehnung er reicht hat, die über die Grenzen hinausgeht, in denen die persönliche Arbeit nutzbringend sich ausüben läßt, muß der Eigentümer die Arbeit anderer zu Hilfe nehmen. Ist der Garten zu groß zur Bearbeitung durch einen einzigen Men schen, so muß der Eigentümer wohl einen Arbeiter zu Hilfe nehmen. Wenn das Boot Robinsons zu groß ist, als daß er es allein führen kann, wird er sich von Freitag helfen lassen, und während er das Ruder führt, wird der andere das Netz auswerfen. So arbeitskräftig auch ein Einzelmensch sein mag, er kann durch seine persönliche Arbeit ein beliebiges Gut nicht über gewisse Grenzen hinaus ausnutzen, und diese Grenzen sind sehr eng gesteckt. Wenn man einem von uns eine Million verspräche, unter der Bedingung, daß wir sie einzig und allein durch unsere eigene Arbeit ausnutzen sollten und ohne Zuhilfe nahme eines andern, so müßten wir die Million einfach zurück weisen, denn es wäre gänzlich unmöglich; die Million aus geben, ja! obgleich man auch dazu eine gewisse Anstrengung nötig hätte, aber sie produktiv nutzbar machen, nein! Der Eigentümer des Kapitals muß also jemand zur Hilfe hinzu- ziehn, einen Arbeiter, wie man sagt, und natürlich wird dieser jemand seine Arbeit nicht umsonst hergeben. Der Eigentümer wird ihm eine Entschädigung zahlen müssen, die ein Anteil am Erzeugnis der Erde oder an dem Fischfang sein wird, oder — was noch bequemer für den Arbeiter ist, — er bezahlt ihm jm voraus den Gegenwert in Geld. Diese Bezahlung, die nichts anderes darstellt als den Mietspreis für die Arbeits leistung, wie der Zins der Mietspreis für das Kapital ist,