11 Das ethische Werturteil bezieht sich auf die reinen Vernunftmotive des Handelns (ohne Bezug auf dessen Resultat) in Angemessenheit mit dem Sittlich-Guten, das durch die praktische Vernunft im Menschen ge geben ist. Das ökonomische Werturteil bezieht sich auf das Resultat von Handlungen und den Inhalt von Gegen ständen, die zu einer bestimmten Lebensgestaltung nötig sind. Es erhellt somit, von selbst, daß die ethischen und ästhetischen Werturteile unmittelbar aus der inneren Zweckmäßigkeit des Geistes entspringen, sie kümmern sich nicht darum, ob die äußere Welt ihre Ausführung in dem Augenblicke zuläßt oder nicht zuläßt. Anders steht es mit den ökonomischen, den wirtschaftlichen Werturteilen: Sie beziehen sich gerade auf die Aus führung von Zwecken und die Beschaffung von Mitteln, die bestimmten Lebenszwecken, physischen oder geistigen, auch ethischen oder ästhetischen, dienen. Die wirt schaftlichen Zweckreihen beziehen sich direckt auf die Gegenstände der physischen Welt, und, indem sie in dauerndem Kontakt mit dieser stehen, verlieren sie die reine geistige Unmittelbarkeit und die unabhängige innere Motivation, die den ästhesischen und ethischen Werturteilen eigen ist. Es besteht aber ein Zusammenhang zwischen all diesen Werturteilen des Menschen. Wie die ethischen und ästhetischen Werturteile in direkter oder indirekter Motivation die wirtschaftlichen Handlungen des Menschen kein Begriff, sondern das Gefühl (des inneren Sinnes) jener Einhellig keit im Spiele der Gemütskräfte ist, die nur empfunden werden kann“. S. 75. Uber die unbewußte Zweckmäßigkeit im Schönen zu den Elementen der Lebenssteigerung: „Das Schöne ist das Symbol des Sittlich-Guten“. S. 230, 234.