36 stellender Essayist, sondern ein Mann unkünstlerischer, aber sinnvoller G-edankenkonstruktion war, daß er in seinem schweren, lapidaren Stil nur das rein Wirt schaftliche behandeln und, der etwas dogmatischen Zeit strömung entsprechend, auf psychologische Nebengebiete sich nicht einlassen wollte. (Er hatte auch nicht die nötige Vorbildung und Zeit dazu.) In seinem richtigen Instinkte suchte er den archimedischen Punkt in der Wertbildung innerhalb des gesellschaftlichen Güteraus tausches, des wechselwirkenden Zusammenlebens der Menschen. Denn, wenn der Wert von einer Persön lichkeit ausgeht, nur ihre subjektiven Lebensforderungen und Willenstriebe darstellt, ohne von einer anderen, ob jektiveren oder weniger subjektiven Kraft festgehalten, modifiziert und reguliert zu werden, dann ist er eine rein subjektive und relative, inkommensurable Größe, dann erscheint der Wertbegriff in seiner rein individu ellen Proteus-Gestalt, als Wertgefühl unfaßbar und un meßbar. Schopenhauer hat einmal die Versuche präjudi- ziert, diesen rein subjektiven Wert, das Wertgefühl in den Tiefen der Seele, in Zahlentabellen auszudrücken und zu vergleichen: . „Die Berechnung des Wertes ist eine Rechnung mit Motiven, keine Rechnung mit Zahlen, denn dem Werte liegt der Grund der Motivation, nicht der Seins grund unter 1 ).“ Dies will heißen: Der subjektive Wert ist keine feste Größe, kein Sein, er ist eine schwankende Motivation, die aus einem konkreten Zustand der Seele oder aus einem konkreten Verhältnis zur äußeren phy sischen Welt (hier kommen die technisch-ökonomischen *) Schopenhauer, Die vierfache Wurzel des Satzes . . ., von Lindwurm zitiert in der Theorie des Wertes, Hildebr. Jahrb. 1865, IV Bd., S. 199.