6 Das fehlende Getreide und den Mais können Ungarn, Rumänien, Bulgarien liefern, sofern nur eine rationelle Bodenbewirtschaftung stattfindet. Daß die Lieferung viel leicht zum Teil in anderen Früchten als den bisher vom Ausland bezogenen erfolgen müßte, ist gleichgültig. Meso potamien scheiden wir ans, weil der Transportweg über das Meer im Kriege unterbunden sein kann, der Landweg aber zu lang und zu teuer und unter Umständen zu stark beansprucht ist. Wolle können die Balkanländer Bulgarien, Rumänien, Serbien mit einem Schafbestand von gegen 30 Millionen, besonders aber eine stärker entwickelte Schaf zucht in der Türkei liefern. Das gleiche gilt zum Teil von Häuten und Fellen; unseren Fehlbedarf an Eiern würden wir ohne Schwierigkeiten aus dem besetzten russischen Gebiet, aus dem Balkan, ans Oesterreich-Ungarn beziehen. Für Eisenerze wäre der gegebene Lieferant Frankreich. Wieweit wir von unserem östlichen und südöstlichen Einzugsgebiet Ersah beschaffen können, steht dahin, ebenso ivie beim Kupfer, obwohl Fundstätten dieses Metalls in Serbien und im Taurus vorhanden sind und auch Eisenerze an verschie denen Stellen Vorkommen. Immerhin haben wir auch Eisen im eigenen Lande und das wertvolle französische Erzgebirge liegt, sollte selbst die alte Grenze wieder hergestellt werden, unter unseren Kanonen. Ein energischer Zugriff wird auch in künftigen Konflikten es uns gleich bei Kriegsbeginn sichern. Petroleum und die daraus hergestellten Produkte. vermag Galizien und Rumänien in einer für unseren Bedarf genügen den Menge zu erzeugen. Halten wir dazu, daß in der Türkei Baumwolle gebaut und daß diese in vielen Fällen, wenn es die Not erfordert, durch Schafwolle ersetzt werden könnte, so würde das Gebiet, das heute mit uns zusammensteht, wenn es im Zusammenhang gehalten und richtig bewirt schaftet wird, imstande sein, von den oben erwähnten wich tigen Einfuhrgegenständen so ziemlich alle, zum Teil aus reichend, zum Teil wenigstens in Kriegszeiten genügend, zu stellen in der Lage sein. Gänzlich fehlen würde nur Kaut schuk.