Heinz Potthoff£, 1388—1460 vollständig und außerdem die Ausgabebücher von 1501—1521 fehlen‘). Diese Rechnungen bildeten die Buchführung der leiten- den Finanzbehörde, der Kämmerer oder Kämmerei-Herren, domini camerarti. Die Kintragungen wurden besorgt durch Ratsnotarien, doch waren die Kämmerer die verantwortlichen Leiter des Rechnungswesens und hatten jährlich dem Rate Rechenschaft abzulegen. Zu diesem Zwecke enthält jedes Einnahmebuch am Schlusse eine Aufführung des Dispositions- fonds für das nächste Jahr unter der Formel: Domini came- rarit presentabunt. In der Übersicht werden dann nicht nur die Barbestände der Kassen aufgeführt, sondern auch die Rückstände und Guthaben, ferner Vorräte an Lebensmitteln und Baumaterialien, namentlich Kalk”), Leider aber waren die Kassen der Kämmerei-Herren keine Zentralkassen im heutigen Sinne, das „Prinzip der fiskalischen Kasseneinheit“*) kannte man damals in Hamburg ebensowenig wie in andern Städten. Eine Reihe von wichtigeren Ver- waltungszweigen führte eine vollkommen selbständige, abge- ') Eine Reihe von Lücken ist durch früher angefertigte Auszüge Dr. LAURENTs dürftig ausgefüllt; derselbe hat auch eine vollständige Abschrift der Rechnung vom Jahre 1350 angefertigt. — Die von KOPPMANN gegebenen Einleitungen in Band 1, 3, 7 haben nach seinen eigenen Worten nur den Zweck: „in bezug auf die Rubriken die nötig scheinenden Erklärungen zu geben, die Benutzung durch übersichtliche Zusammenstellungen zu erleichtern und die einschlägige Literatur nach- zuweisen“. Finanzwissenschaftliche Gesichtspunkte stehen dabei sehr im Hintergrunde. ”) Bei diesen Rechnungsablagen ergeben sich zweimal Fehlbeträge, die KOPPMANN nicht zu erklären vermag und die vorläufig aus den beim Rate hinterlegten Geldern gedeckt werden mußten: 1498: 1499: %Z 17.615. 12.10 17.960. 1.1 presentabunt des letzten Jahres 15.876. 12.2 37.229. 16. 9 Einnahmen 33.492. 5.— 55.189. 17.10 19.405. 8.4 20.004. 6.10, Ausgaben 14.086. 16. 8 35.185. 11. Saldo 17.960. 1.1 35.518. 19. 5 in Wirklichkeit präsentiert 38.873. 4.5 333. 8. 5 Fehlbetrag 3) BÜCHER, Frankfurt S. 7. Vgl. auch SCHÖNBERG, Basel. D