Der öffentliche Haushalt Hamburgs. Schwankungen in dem gegenseitigen Wertverhältnisse nach Möglichkeit zu vermeiden. Daß dieses nicht ganz möglich war, zeigen schon die oben mitgeteilten Zahlen. Die Münzpolitik Hamburgs näher zu beleuchten, ist hier nicht der Raum, es bedurfte aber eines kurzen Hinweises nament- lich mit Rücksicht auf den im Laufe der Zeit wechselnden wirk- lichen Inhalt der äußerlich stets gleichen Rechnungseinheiten. Kine genaue Untersuchung und Vergleichung der Geldsorten in den verschiedenen Jahren sowie eine Umrechnung in heutiges Geld ist eine sehr interessante, aber mühsame Auf- gabe, welche noch ihres Bearbeiters wartet. Um aber einen ungefähren Überblick über die Größe der zu nennenden Be- träge nach unserer heutigen‘ Rechnungsweise zu haben, habe ich versucht, einen annähernden Wert zu berechnen. Ich bin dabei ausgegangen von dem rheinischen Gulden, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts 2,7 g reines Gold enthielt und 24 Hamburger Schillinge galt, in der Mitte des 16. Jahrhunderts 2,5 g und 33 ß. Unter Berücksichtigung des heutigen Gold- preises von 1395 Mark für 1 Pfund fein und unter der An- nahme, daß der Tauschwert des Geldes seit dem 15. Jahr- hundert um das 3—4fache, in der ersten Hälfte des 16. Jahr- hunderts um etwa 50 °% gefallen sei!), erhalten wir als un- gefähren Wert des hamburgischen Pfundes in der Mitte des 15. Jahrhunderts M 22.— Han nn „16, 7 „ 13.— Der außerordentliche Unterschied zwischen beiden Werten beruht also zu ungefähr '/s auf der Entwertung des Geldes überhaupt und zu */s auf Veränderungen der Münzen. Der Zinsfuß machte in diesem Jahrhunderte auch be- deutende Wandlungen durch. Während er im 13. Jahrhundert regelmäßig 10 °%o betragen hatte, nahm Hamburg seine An- ‘) Nach HELFFERICH, Über die periodischen Schwankungen, betrug die Wertminderung von 1520—1560 etwa 50 %, 1560—1600 100 %. Nach NEWMARCH im ganzen etwa 200 %. AROSCHER (S. 260) nimmt, wie auch ADAM SMITH, ein Verhältnis des Geldwerts von 1500 und jetzt an wie 1:3—4. Ebenso R. SOHM, Städtewesen. Ich habe bei der Berechnung ein Verhältnis des Geldwerts wie 1:3!/2 um 1450 und wie 1:3 um 1550 zugrunde gelegt.