Im Bankpalast Es ist kurz vor der Mittagsstunde. Mit einem kleinen Trupp von Boten gehen wir mit neugierigem Blick durch das hochgewölbte Portal des Bankpalastes. Der Portier schaut unter seiner Uniformmütze mit souve ränem Gleichmut die Passanten an. Sein Ausdruck wechselt nur, wenn er Bekannte erblickt. Entweder be freundete Bankboten, die er nun schon jahraus jahrein mit demselben kollegialischen Kopfnicken begrüßt. Oder solche Personen, die er als Intime der höheren Be amten oder Direktoren kennt und vor denen er mit steif formeller Höflichkeit die Mütze zieht. Der Weg führt in den Kassenhof. Er ist bei säst allen Banken gleichmäßig ausgebaut, und auf seine Ausstattung ist, da er nächst der Außenfassade des Ge bäudes das am meisten der Öffentlichkeit gezeigte Schau objekt bildet, viel Geld und Geschmack verwandt. Wir haben einen Scheck einzulösen und wenden uns an den der Tür zunächst gelegenen Schalter. Aber der Kassen beamte weist uns höflich daraus hin, daß über dem Schalter in deutlichen Lettern „Effekten" zu lesen steht. Das heißt: Hier liefern Publikum und Bankwelt die Aktien, Obligationen und Pfandbriefe ein, die sie durch die Bank zu verkaufen wünschen, oder nehmen die Effek ten in Empfang, die sie durch die Bank oder von ihr ge-