16 Lehrlingswesen, die Arbeitszeit, die Sonntagsarbeit, die Arbeitslokale usw. Die gleiche Versammlung beschloss, es sei eine Eingabe an die Bundes- behörden betreffend die Gewerbegesetzgebung zu machen und es sei das Centralkomitee einzuladen, die Frage der Errichtung eines sfändigen Centralsekretariats zu prüfen. Im gleichen Jahr fand eine Zusammenkunft der ostschweizerischen Sektionen des S.K.V. im Gyrenbad statt. Diese hörte zwei Referate an über das Thema: „Inwieweit sollen unsere K.V. sich am öffentlichen Leben betätigen? Welche Aufgaben hat in dieser Hinsicht der Central- verein, welche jede Sektion?“ Der Generalversammlung in Chur 1893 legte eine siebengliedrige Kommission einen gedruckten Bericht vor über die Erhebung betreffend Lehrlinge, Arbeitszeit usw. Die Versammlung fasste eine Resolution und stellte elf Postulate auf für die in Vorbereitung befindliche Gewerbe- gesetzgebung, die nachher den Bundesbehörden eingereicht wurden. Ein von der gleichen Versammlung angenommener neuer Vertrag mit der Sektion Zürich über den „Fortschritt“ brachte dem Centralverein einen etwas erweiterten Einfluss auf das Vereinsorgan. Im folgenden Jahr wurde das Centralsekretariat gegründet, nachdem der Bund hiefür einen angemessenen Beitrag in Aussicht gestellt hatte. Als Sekretär wurde gewählt Herr Ad. Krähenbühl, der seine Stelle am 1. Juni 1894 antrat. Durch die Schaffung eines ständigen Sekretariats und die Besetzung durch eine tüchtige organisatorisch und initiativ hervorragend veranlagte Kraft erfuhren die Mitglieder des Central- komitees die sehr notwendige Entlastung, der Verkehr mit den Sektionen und Mitgliedern konnte besser gepflegt und weitere grosse Aufgaben des Verbands in Angriff genommen werden. Die zweite Zusammenkunft ostschweizerischer K.V. auf dem „Bäumli“ in Winterthur, 17. Juni 1894, hörte ein Referat an über das Thema: „Verlangen die Interessen des Handelsstandes eine Revision der schwei- zerischen Bürgerrechtsverhältnisse ?« Auf die Volksabstimmung über die Zol/linitiative („Beutezug“) erliess das Centralkomitee ‚einen warmen Aufruf gegen die beabsichtigte Schwächung der finanziellen Kraft und des Einflusses des Bundes. Im gleichen Jahr (1894) fiel dem S.K.V. von seiten eines ver- storbenen Gönners, des Herrn S. Rütschi-Bleuler in Zürich, ein erstes Legat im Betrag von Fr. 5000 zu. — Bei der Gründung des Central- sekretariates wurde in erster Linie die Organisation der kaufmännischen Lehrlingsprüfungen ins Auge gefasst. Diese konnten denn auch im