— 25 — Schon die letzte Bemerkung zeigt, daß Mill die Nachfrage nicht ohne weiteres als abhängige Größe aufgefaßt wissen will, sie vielmehr nur vorläufig aus methodischen Gründen als Konstante annimmt. Dies wird bestätigt durch die späteren Beispiele dieser ersten Reihe, die die $$ 1—35 umfaßt, in denen Mill die Propor- tionalität von Billigkeit und Nachfrage fallen läßt. Um so verwunderlicher ist es, daß ihm diese Annahme in einer zweiten Reihe von Beispielen, die mit dem 8 6 beginnt, offen- bar zum Verhängnis geworden ist. Betrachtet man die eben ent- wickelten Beispiele etwas genauer, SO wird es verständlich, daß bei der dortigen Formulierung des Begriffs Nachfrage als Güter- menge!) die Frage aufgeworfen werden konnte, wodurch denn diese Nachfrage bestimmt sei. Besonders durch die Kritik William Thortons angeregt, die die Möglichkeit verschiedener derartiger Gleichgewichtspreise, wie wir sie oben kennen gelernt haben, her- vorhebt, sucht Mill diese Unbestimmtheit des Preisproblems durch eine Analyse der Gründe für die Höhe der Nachfrage zu beseitigen. Denn, wie wir aus den bisherigen Annahmen schließen können, ist es offenbar höchst willkürlich, wenn einfach eine bestimmte Nach- frage, etwa 1000 Ellen auf beiden Seiten oder 800 bzw. 1000, 8€- setzt wird. Woher kommen diese Größen, die, jeweils verändert, einen anderen Gleichgewichtspreis ergeben ? In dem Bestreben, diese Frage zu beantworten, verfällt Mill auf einen sonderbaren Ausweg. Mit Recht bezeichnen die Kritiker Mills diesen Versuch als „labourious and confusing‘“ ?). Nach ihnen sind die 88 6, 7, 8 des XVIIL Kapitels, die sich auf ihn beziehen, überflüssig. Da wir uns jedoch ausdrücklich auf das Problem der Heteronomie fest- gelegt haben, dürfen wir diese wichtigen Rückfälle in die Kosten- ı) Vgl. Mill, a.a. O. S. 127: „demand ..., that is, the quantity ... which can find a’ purchaser.“ 2) Vgl. besonders Bastable, Theory of International Trade, 4. Ed., London 1903, S. 29, Anm.: „The attempt made by Mill to amend his theory by introducing the additional element of the amount of capital set free for the production of exports, is as he even seems to admit, a failure; for, in the case of two countries and two commodities, the amount of freed capital, or, as I should prefer to say, ‚productive power‘ is evidently determined by reciprocal demand, so that nothing is gained by the labourius and confusing discussion in secs. 6,7, 8 of chapt. XVII.“ Ähnlich Edgeworth, Theory of International Values, Econ. Journal, Vol. IV, London 1894, S. 609: Mill habe in diesen 88 6—8 nichts gesagt, was nicht schon in den 88 1—5 (besonders am Ende von $ 5) enthalten sei, nämlich das, was Cournot mit „reflux of capital and labour“ bezeichnet habe.