220 Gedankengänge nicht unerwähnt lässen. Bevor wir also die erste Reihe der Beispiele ($8 2—5) weiter verfolgen, gehen wir zur zweiten Reihe über, die unter denselben oben erwähnten beiden Voraus- setzungen nur unter Verwendung anderer Zahlen die Abhängigkeit der Nachfragemengen von dem durch Eröffnung des Tausches frei- gesetzten Kapital eines Landes (besser: produktiven Kräften) beweisen soll. Mill drückt dieses Ergebnis so aus: „Das ganze Tuch, das England mit dem vorher der Leinenerzeugung gewidmeten Kapital herstellen kann, läßt sich gegen das ganze Leinen aus- tauschen, das Deutschland mit dem vorher der Tucherzeugung bestimmten Kapital anfertigen kann‘). Oder in eine kurze Formel gebracht: n Tuch wird sich immer gegen 2 m Leinen austauschen?), Dabei ist n = der Menge Tuch, „die England mit der Arbeit und dem Kapital, die aus der Leinen-Industrie herausgenommen sind, hervorbringt‘“?) ; m = der Menge Tuch, die „vorher von Deutschland (zu den deutschen Produktionskosten)‘“ geliefert wurde?). 1) Vgl. Mill, a.a.O. S. 145: „The whole of the cloth which England can make with the capital previously devoted to linen, will exchange for the whole of the linen which Germany can make with the capital previously devoted to cloth,“ 2) Vgl. die Ähnlichkeit dieser Formel mit derjenigen v. Mangoldts (Grundriß der Volkswirtschaftslehre , Stuttgart 1863, S. 186), nur daß sich dieser hütet, die frei- gesetzten Kapitalien als Grund für die Höhe der Nachfrage anzunehmen. Wurden bisher in zwei Ländern die Waren A und B beide hergestellt, und zwar für das ı. Land A:B= 1:1, AB = und wurden im ersten Lande mB, im zweiten Lande nA bisher verzehrt, so werden nach Eröffnung des Handels mA. gegen 2nB ausgetauscht werden. Lassen wir vorläufig das mit s und t bezeichnete Moment zu- nehmender Ergiebigkeit außer acht, so kommt es offenbar allein auf „das Verhältnis zwischen den von jedem Lande bisher verbrauchten Mengen des nun tauschweise zu be- ziehenden Artikels“ an. Die Begrenzung der Wirksamkeit dieses Faktors auf bestimmte Größenverhältnisse, wie sie v. Mangoldt im folgenden vornimmt, soll in dieser prin- zipiellen Untersuchung unberücksichtigt bleiben. Es handelt sich dabei um den Fall der Tauschbeziehungen eines großen und eines kleinen Landes. Die gegenseitige Nachfrage weicht hierbei der Preisbestimmung der einseitig wirksamen Nachfrage des großen Landes. Vgl. ähnlich Nicholson, Principles of Political Economy, Vol. II, London 1897, S. 302/03, allerdings in geldwirtschaftlicher Formulierung. 3) Vgl. Mill, a.a.0O. S. 145: „... which England can make with the labour and capital withdrawn from the production of linen,“ „... previously required by Germany (at the German cost of production).‘“