Hierher gehört ferner die Vorbereitung der öffentlichen Meinung auf Roosevelt, das für Anfang November angesagte Eintreffen Roosevelts, der auf Einladung des Museo Social Argentino in Argentinien einige Vorträge über die fort- schrittlichen Ideen in den Vereinigten Staaten halten wird. Auch dieser Besuch wird sicherlich dazu beitragen, ‘die freundschaftlichen Gefühle Argentiniens für die Union zu verstärken und wird ein weiteres Glied in der Kette bilden, durch welche die große amerikanische Republik ihre argentinische Schwester immer enger an sich zu fesseln sucht. Wohl erheben sich einzelne mahnende Stimmen, wie die Manuel Ugartes, die auf die Gefahren hinweisen, die der wirtschaftlichen und weiterhin der politischen Selbständigkeit der Republik von den Vereinigten Staaten her drohen. Doch verhallen die Warnungen, ohne viel beachtet zu werden, da man den wahren Freund des Landes gegenwärtig vor allem in der Nation erblickt, die reichliches Kapital für die weitere Entwicklung Argentiniens in Aussicht stellt. Unter den Gründen, die Argentinien veranlassen können, seinen Gästen Aufhebung aus dem Norden einen besonders freundlichen Empfang zu bereiten, ist in des ameri- . S ; < . ; kanischen erster Linie zu erwähnen, daß man hofft, in der Union ein weiteres wert- Ouebracho- volles Abzatzgebiet für viele Produkte zu erlangen, wenn die demokratische zolls. Partei das begonnene Werk der Lockerung des Hochschutzzollrings erfolg- reich fortsetzt. Der Anfang dazu ist bereits mit der Gewährung der Zoll- freiheit für die Einfuhr von Quebracho gemacht. Diese Maßregel berührt in Argentinien um so sympathischer, ‚als die Quebrachoindustrie in ihrer Entwicklung durch die in den meisten Absatzgebieten bestehenden Einfuhr- zölle stark gehemmt ist und man nunmehr von der verstärkten Ausfuhr eine neue Blüte für sie erhofft. Auch die Fortschritte im Bau der beiden in Nordamerika bestellten Kriegsschiffs- Großkampfschiffe geben den Zeitungen immer wieder Veranlassung, die Aufträge Blicke des Volkes nach Nordamerika zu lenken, wie die Presse überhaupt gern jede Gelegenheit benutzt, Günstiges über die Vereinigten Staaten zu sagen. Angesichts dieser ganzen Verhältnisse meint die deutsche La Plata- Zeitung, daß auch Deutschland einmal Handelsdelegierte. nach Argentinien senden solle, die sicherlich ebenso freundlich aufgenommen werden würden wie die Nordamerikaner, besonders im Hinblick auf den glänzenden Verlauf des Besuchs der argentinischen Sondermission in Deutschland. Aus dem mit diesem Empfang erzielten günstigen Eindruck könnte. eine Handels- delegation vorteilhaft auch praktische Erfolge ausmünzen, und derartige Schritte seitens Deutschlands seien um so mehr geboten, weil es kein Mittel unversucht lassen. sollte, um im Wettbewerb mit anderen Nationen die bevorzugte Stellung sich zu erhalten, die es sich auf dem argentinischen Markt eroberte. 217