suche dann nach Tatsachen, die ihre Richtigkeit beweisen sollten. Daran mag etwas wahres gewesen sein. Flürscheims erste Reden anfangs der neunziger Jahre sind sehr wirkungvoll gewesen und haben der Bewegung einflußreiche Freunde gewonnen. Es erfüllte ihn mit großer Genugtuung, daß ein Gelehrter von der Bedeu- tung des Professors Adolph Wa g n er in seinen Ver- sammlungen erschienen war und ihm öffentlich in wesent- lichen Punkten seine Zustimmung ausgesprochen hatte. Er hat seiner hohen Wertschätzung dieses Gelehrten in seinem Buche wiederholt Ausdruck gegeben.*+) Den An- griff gegen die Professoren, den Dr. Damaschke in seinen Erinnerungen aus Flürscheims Buch abgedruckt hat, hat Adolph Wagner ihm durchaus nicht übel genommen. Ein anderer Frankfurter, Arthur Sch o p en h au er, hat sich gelegentlich noch ganz anders darüber ausgesprochen, ohne daß sein Ansehen oder das der angegriffenen dadurch vermindert worden wäre. Seinen paolitischen Radikalismus hatte Flürscheim längst aufgegeben. „Jch tauge nicht mehr zum Partei- mann,“ sagte er mir einmal: „JIJch sehe jetzt immer auch das Recht auf der anderen Seite.“ Seine Freude ist groß gewesen, als ich ihm mitteilen konnte, daß ich bei Gele- genheit einer Einladung, die ich im Februar 1891 vom Fürsten von B i s m ar ck erhalten hatte, diesem in Fried- richsruh den „Einzigen Rettungsweg“ übergeben hatte. Der Fürst hatte das von Flürscheim mit einer Widmung versehene Buch angenommen und hat mir versprochen, es zu lesen. Der Fürst, der bekanntlich ein großes Per- sonen Gedächtnis besaß, wiederholte dabei nachdenklich den Namen Flürscheims. Er mochte von dessen Bestre- bungen schon etwas gehört haben. Als ich dem Fürsten eine Besserung der Wohnungyverhältnisse durch Enteig- nung der vor den Städten brachliegenden Baugelände w ») Flürscheim, Michael, Der einzige Rettungsweg. S. 263, 579. 104