I. Das sstaatlose Ich es noch einmal aus dem Munde nehmen können! Als meine Zähne es erstmals entzweischnitten? Ich hätte auch die Teile noch aus- speien können! Nun denn = als ich die Teile heruntersschluckte? Ja, das Herunterschlucken hat die Einverleibung in mein Ich offenbar besiegelt. Aber das Heruntersschlucken ist ein reichlich verwickelter Vorgang. Und an welcher Stelle dieses Vorgangs liegt die Grenze, wo Brot und Ich sich vereinigen? Wo ist die Schwelle eingelassen, die das zerkaute Brot überschreiten muß, um sssein eigenes, räumlich begrenztes Dasein einzubüßen und in die Körper- lichkeit meines Ichs einzugehen? Eine befriedigende Antwort auf diese knifflige Frage kann schwerlich gegeben werden, denn jede Grenzfestseßung müßte aus reiner Willkür vorgenommen werden, und Willkür befriedigt auf die Dauer nicht einmal den, der sie übt. Wenn aber die Grenze, nach deren Überschreitung das Brot ein Bestandteil meines Ichs wird, innerhalb meines Körpers nicht bestimmt werden kann, hat sie dann außerhalb meines Körpers ~ jemals bestanden? Gewiß, als das Brot vor mir auf dem Teller lag, war meine körperliche Erscheinung von der körperlichen Erscheinung des Brotes deutlich geschieden. Aber darum handelt es sich ja nicht! Mein Körper ist noch nicht mein Ich, dazu gehört auch sonst noch allerlei – so wie die räumliche Erscheinung des Brotes noch nicht das Brot selbst ist. Ich sah das Brot. Ist alles, was „„Ich“ sehe, nicht schon ein Bestandteil meines Ichs? Und daß ich das Brot vor mir auf dem Tische sah, das war das vorläufige Ergebnis ganzer Reihen von Ursachen und Wirkungen, die in ihrer not- wendigen Verknüpfung auf diesen Punkt führen mußten. Soweit „Ich‘! diese Reihen rückwärts verfolgen kann, soweit reicht auch mein Ich. Wo wäre da eine feste, eindeutig bestimmbare Grenze? Das Gegenstück: Ich habe mir die Haare schneiden lassen. Ich sitze inmitten der entschwundenen Pracht meiner Locken, die um mich verstreut auf dem Boden des Barbierladens herumliegen. Gehören sie noch zu meinem Ich oder nicht mehr? Von meinem Körper sind sie getrennt, aber „Ich““ sehe sie noch, „Ich“ kann sie aufheben und ins Feuer werfen. Und wenn sie verbrannt sind, und selbst ihr Geruch aufgehört hat, meine Nase zu belästigen ich weiß doch, es waren „meine“ Haare. Diese grammatische b