Volkswirtschaftliche Aufgaben. N. Entfernung des Gebietes vom Meere, seiner Erhebung über das Meer und der Streich- richtung der Gebirge. Hauptursache der Niederschläge ist die aufsteigende Luftbewegung. Deshalb werden auch die Niederschläge mit zunehmender Höhe stärker. Am meisten regnet es an Gebirgsabhängen, die nach wärmeren Meeren zu abfallen. Ähnlich wie Gebirgszüge kann auch der Wald rein mechanisch eine Vermehrung der Niederschläge dadurch bewirken, daß er Luftströme, die ihrer Sättigung nahe sind, hemmt und so zur Kondensation bringt. Im Walde selbst fallen deshalb öfters und mehr Niederschläge als in seiner direkten Umgebung. Für das in seinem Windschatten, auf der Leeseite, liegende Gelände mindert der Wald sogar die Regenfälle. Der Einfluß des Waldes besteht also nur darin, daß er die Niederschläge auf der von ihm selbst eingenommenen Fläche und ihrer nächsten Umgebung anders verteilt. Auch zwischen der Ha g e lb i l d u n g und der Bewaldung besteht nach den Versuchen Bühlers und He > s kein nachweisbarer Zusammenhang. Eine naheliegende und jedenfalls unbestreitbare Wirkung des Waldes ist diejenige der Ab schwächung d er Winde. Sie äußert sich in doppelter Richtung. Nicht nur die mechanische Gewalt des Windes wird bis zu einem gewissen Grade durch den Wald gebrochen, auch seine austrocknende Wirkung wird durch die Verminderung seiner Geschwindigkeit ermäßigt. Wirkungen auf die Wasserwirtschaft. Untersuchungen haben ergeben, daß von Niederschlägen auf einem nicht mit Vegetation bedeckten Boden mehr durchsickert als auf einem mit einer Vegetation bedeckten. Im Walde sind zwar Faktoren am Werke, die eine Vermehrung und Aufspeicherung der atmosphärischen Riederschläge bewirken, ihnen entgegen wirken aber andere Faktoren in hohem Maße wasserabhaltend und -verzehrend. Der Wald hält mit seinem Kronendach einen Teil der fallenden Niederschläge (nach Ebermayer 22 bis 34 /o) zurück, der etwa zur Hälfte verdunstet, zur Hälfte allmählich am Stamm herabfließt. Von der bis zum Boden dringenden Menge wird ein Teil von der Bodenstreu festgehalten. So kommt es, daß der Waldboden, troßdem die Niederschlagsmengen im Walde größer sind als in Freilagen, doch weniger Feuchtigkeit erhält als der Feldboden. Auf der anderen Seite ist aber die Verdunstung der im Waldboden vorhandenen Feuchtigkeit nicht so stark wie beim Feldboden. Nach Eber m a y e r verdunstet streufreier Waldboden um 62 /o, streubedecktter um 85 °/« weniger als Freilandboden. Durch die Transpiration der Blätter werden dagegen dem Waldboden wieder Feuchtigkeitsmengen entzogen, welche den Einfluß der geringeren Verdunstung weit übersteigen. Hieraus würde folgen, daß der Wald nicht eine Mehrung, sondern eine Minderung des Grundwassers bewirkt. Ein abschließendes Urteil ist jedoch auf Grund der bisherigen Versuche noch nicht möglich. Nach Untersuchungen P. Ototz k y s in der südrussischen Steppe scheint tatsächlich im Flachlande das Niveau des Grundwassers im Walde tiefer zu liegen als im umgebenden Freiland, der Wald mithin eine Verminderung und Zurückdrängung des Grundwassers zu bewirken. Anders scheinen jedoch die Dinge in höher en Gebirgslagen zu liegen, in denen nicht nur die direkten Niederschlagsmengen viel größer sind, sondern auch noch durch Tau- und Raureifbildung bewirkte indirekte Niederschlagsmengen hinzukommen, und überdies die Verdunstung stark gemindert ist. Ein abschließendes Urteil kann aber hierüber vorläufig noch nicht abgegeben werden, weil die Messung dieser indirekten Niederschläge