N In Großbritannien, Frankreich und Deutschland — den drei Ländern, die ne das Leben Europas am meisten bestimmen — gibt es wohl reaktionäre En Strömungen, aber keine von ihnen könnte je ohne den Widerspruch der öffentlichen Meinung die Methoden und die Taktik des Fascismus anwenden. hr Mancher schon gewagte Versuch hat kein Glück gehabt. In Frankreich ör trennte sich selbst die nationalistische Strömung sogleich von dem Fascismus. Zn In Belgien erregte ein kleiner fascistischer Versuch solche Abneigung und en solche Reaktion in den klerikalen wie in den sozialistischen Arbeiterklassen, ig daß die Urheber der Bewegung jede weitere Absicht aufgeben mußten. Es he wäre lächerlich, von fascistischen Bewegungen in den Vereinigten Staaten ei Amerikas zu reden, Die bedeutenden Männer der Vereinigten Staaten ver- A urteilen den italienischen Fascismus als Entartungserscheinung so streng, m daß niemand in Amerika ein so armseliges Erzeugnis, welches die Methoden I einer niederen Zivilisation darstellt, einführen mag. en Ich bin überzeugt, daß der russische Bolschewismus nur aus den beson- nn deren wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen Rußlands erklärlich und der italienische Fascismus nur aus der bestimmten Tradition und Lage - Italiens zu verstehen ist, und daß beide isolierte Erscheinungen sind, undenk- a bar bei anderen Völkern, wo die sie bedingenden äußeren Umstände fehlen. 71 Die Menschheit muß irren, um ihre Irrtümer einzusehen. Ein tiefer - Denker hat gesagt, der Weg der Menschheit sei kein gerader, sondern ein ie gewundener Bergpfad. Manchmal kommt man durch Zurückgehen vorwärts. it Der Weg ist steil und mühsam. Nach so vielen Irrtümern werden wir zweifel- N los zur Freiheit und zur liberalen Verfassung zurückkehren. d n XIV. ; NOTWENDIGKEIT EINER REVISION DER PARLAMENTARISCHEN N FUNKTION UND ARBEITERPOLITIK Die Kritik an der Tätigkeit aller Parlamente und das in den parlamen- tarischen Staaten herrschende Unbehagen sind aber gewiß zum Teil berech- tigt, und das demokratische System muß unbedingt revidiert werden. Die Unbeständigkeit der Regierungen hat in manchen Ländern einen be- unruhigenden Grad erreicht. Fortwährend wechseln die Ministerien, und die Minister haben manchmal keine Zeit zur Bearbeitung der schwierigsten Auf- gaben. In vielen Ländern zogen sich, wie wir schon sagten, die Ministerkrisen durch Monate hin. Es gibt labile Mehrheiten, die jede Initiative lähmen, Wenn man bedenkt, wie leicht ein reiches und starkes Land wie Frankreich Q3