Das Marxsche Wertgeset und sein Beweis An den Beginn seiner Untersuchungen hat Marx die Ab= leitung seines Wertgeseges gestellt. Böhm=-Bawerk unterzieht den Beweis zunächst einer allgemeinen Betrachtung und fragt, welcher Beweisweg wohl am nächsten gelegen habe. Das Wert» gesetg, der Marxsche Fundamentalsatz, besage, daß der Tausch- wert Ursache und Maß in der in der Ware verkörperten Ar» beitsmenge findet. Da nun sowohl die Tauschwerte wie auch die zur Reproduktion nötigen Arbeitsmengen der erfahrungs- gemäßen Feststellung leicht zugänglich sind, so hätte nichts näher gelegen, als einen auf der Erfahrung fußenden Beweis» gang einzuschlagen. Marx habe aber hiervon keinen Gebrauch gemacht, ebenso nicht von einem anderen durchaus ange messenen, dem psychologischen Beweisgang. „Man kann“, sagt Böhm, „die Motive erforschen, welche die Leute einer- seits bei dem Vollzuge von Tauschgeschäften und der Fest» stellung der Tauschpreise, andererseits bei ihrer Mitwirkung an der Produktion leiten, und man kann aus der Beschaffen» heit dieser Motive Schlüsse auf eine typische Handlungsweise der Leute ziehen, wobei u. a. denkbarer Weise auch ein Zu» sammenhang der regelmäßig geforderten und bewilligten Preise mit der zur Hervorbringung der Waren benötigten Arbeits- menge sich ergeben könnte.“ Eine derartige Beweismethode sei bei ähnlichen Fragen oft mit Erfolg verwandt worden. Es ist dies in ihrem weitesten Ausbau die Methode der psychos logischen Schule, doch haben sich ihrer bei vielen Fragen auch die Klassiker zur alleinigen oder unterstügenden Beweisführung bedient. Aber obschon andere Stellen zeigten, daß Marx diese Methode genau wie die empirische nicht fremd sei, „zieht Marx vor, einen dritten, für einen derartigen Stoff gewiß etwas seltsamen Beweisgang einzuschiagen: den Weg eines [8