I. KAPITEL DIE METHODOLOGISCHEN GRUNDLAGEN DER GRENZNUTZENTHEORIE UND DES MARXISMUS 1. Der „Objektivismus und der Subjektivismus in der politischen Oeko- NnomI1e, 2. Der historische und der unhistorische Gesichtspunkt. 5. Der Gesichtspunkt der Produktion und der Konsumtion. 4. Ergebnisse. Jede einigermaßen ordentlich aufgebaute Theorie muß ein be- stimmtes Ganzes darstellen, dessen Teile durch ein festes logisches Band zusammengehalten werden. Deshalb muß eine folgerichtige Kritik unvermeidlich auf die Grundlage der Theorie, auf deren Methode stoßen, denn gerade diese ist es, die die einzelnen Teile des theoretischen Gesamtsystems zusammenfügt. Infolgedessen be- ginnen wir mit der Kritik der methodologischen Voraussetzungen der Grenznutzentheorie, worunter wir keineswegs ihren deduk - tiven Charakter verstehen, sondern ihre charakteristi- schen Züge im Rahmen der abstrakt deduktiven Methode. Für uns ist jede Theorie der Nationalökonomie, sofern sie eben Theorie ist, etwas abstraktes — darin stimmt der Marxismus vollständig mit der Österreichischen Schule überein‘. Diese VUebereinstimmung ist jedoch nur formaler Art; wäre sie nicht da, so könnte man die Theorie der Oesterreicher der von Marx über- haupt nicht gegenüberstellen. Uns interessiert hier nämlich der- 1 Im Vorwort zum I. Band des „Kapital‘ bezeichnet Marx seine Methode als die deduktive Methode der klassischen Schule. Es wäre übrigens wider- sinnig, anzunehmen, wie dies die Vertreter der historischen Schule tun, daß jedes abstrakte Gesetz mit der konkreten Wirklichkeit nichts gemein habe. „Ein exaktes wissenschaftliches Gesetz“, meint einer der Vertreter der Ööster- reichischen Schule, Emil Sax, „ist ein Induktionsschluß höchster und allge- meinster Art: als solcher, nicht als apriorisches Axiom, ist es der Ausgangs- punkt der Deduktion‘“ (Conrads Jahrbücher für Nationalökonomie und Sta- {istik, 1894, III. Folge, 8. Bd., S. 116). Eine genaue Analyse dieser Frage gibt Alfr. Ammon: „Objekt und Grundbegriffe der theoretischen Nationalökono- mie‘, Wien und Leipzig 1911. ‚x 2