ausländischen Futtermittel aus, auf die die deutsche Viehhaltung infolge noch unzureichender Entwicklung der heimischen Futter- mittelproduktion stark angewiesen war. Infolgedessen mußte die Fleischerzeugung in Bedrängung geraten. Drittens besaßen wir, und hier sehe ich den schwerwiegendsten Grund für die Notlage im Kriege, noch nicht hinreichend deutschen Stickstoff und entbehrten damit den wichtigsten Motor der heimischen Getreide- und Hackfrucht- und damit indirekt der gesamten Lebensmittelproduktion. Heute sind wir in der Lage, Stickstofföünger in beliebiger Menge herzustellen und in noch wesentlich gesteigertem Umfang anzuwenden. Unsere Stick- stofferzeugung ist bei weitem noch nicht ausgenutzt und aus- geschöpft. Unsere Ernährungslage. Ein kurzer Überblick über den heutigen Stand unserer heimischen Agrarprodukte und ihre Entwicklungsmöglichkeiten genügt, klarzulegen, daß die Ernährungsmöglichkeit aus eigener Scholle heute für das deutsche Volk voll gegeben ist. Brotgetreide brauchen wir 167 kg pro Kopf der Bevölterung. Im Erntejahre 1925/26 stehen aus der Inlandsernte abzüglich Aussaat 166 kg zur Verfügung, somit ist also in diesem Jahre der Bedarf der Bevölkerung an Brotgetreide gedeckt. Wenn es sich nun in diesem Erntejahre um eine günstige Brotgetreide- ernte handelt, so kann man doch wohl sagen, daß wir jetzt in der Lage sind, im Durchschnitt unseren Brotgetreidebedarf zu 90-100 v. H. aus der heimischen Ernte zu decken. Trotzdem führen wir noch sehr erhebliche Mengen Weizen ein. Im Kalender- jahre 1925 führten wir für fast 500 Mill. Mark Weizen ein zum Preise von ungefähr 14 Mark für den Zentner. Dagegen führten wir Roggen, der einen ebenso hohen Nährwert hat, zum Q